Miete zu hoch: Schreibwarenladen muss nach 14 Jahren dichtmachen
Fasangarten - Seit 2007 betreibt Robert Niedermayer (60) sein Post- und Schreibwarengeschäft im Fasangarten. Jetzt muss er es schließen, da sein alter Mietvertrag ausläuft. 80 Prozent mehr müsste er beim Neuen zahlen. Zu viel – wie er meint, einen Nachfolger hat er deswegen auch nicht.
Viele Geschäfte müssen umziehen
Wie es dazu kam: Der Ladenkomplex in der Minnewitstraße ist umgebaut worden. Alle Geschäfte mussten umziehen, wenn auch nur ein paar Meter weiter. Damit einher ging auch ein neuer Mietvertrag, der wesentlich teurer ist, als der alte. Bis vor das Landesgericht zog er, um seine alten Konditionen behalten zu können.
Dieser Vertrag läuft aber nur bis zum 31. Juli. Danach muss er das Geschäft räumen. Er weiß nicht, wer sein Nachfolger wird. Aber solch eine hohe Miete nur mit Schreibwaren und Post-Dienstleistungen zu finanzieren, ist laut Niedermayer unmöglich. Sein jetziger Mitarbeiter hat kurz überlegt, den Laden zu übernehmen. Aber nach Beratungen mit seinem Steuerberater hat Niedermayer ihm abgeraten, denn: "Man muss auch davon leben können."
Kein gewöhnliches Geschäft
Über lange Jahre war sein Geschäft Ort für Gespräche. Viele Kunden kennt er persönlich. Oft habe man über Probleme geredet und sich zugehört. Er sieht es als Verlust für die Nachbarschaft im Fasangarten. Aber mit über 30 Euro pro Quadratmeter im Mietvertrag sei das nicht mehr zu realisieren.
Ursprünglich hatte der gebürtige Münchner einen anderen Weg eingeschlagen. Früh fing er an, beim Theater zu arbeiten. "Meine große Leidenschaft ist die Oper", sagt er. Danach verschlug es ihn für 16 Jahre in den Norden, nach Skandinavien. Als er aus Norwegen zurückkam, eröffnete er sein Geschäft.
Für die Zeit danach, hat er aber auch schon einen Plan: Erstmal in den Süden, nach Spanien und danach würde er gerne wieder anfangen, wo er einst begonnen hat. Am Staatstheater. Dass er viele Sprachen spricht, käme ihm hier auch zu gute.
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