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Mehr als nur Radlstreifen: Der AZ-Stadtspaziergänger auf der Fraunhoferstraße

Die Fraunhoferstraße ist oft in den Medien – vor allem wegen eines roten Fahrradwegs. AZ-Fotograf Sigi Müller hat auch diesen im Blick – wird aber vor allem nostalgisch, wenn er an alte Kneipen hier denkt.
Sigi Müller |
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Quirlig ist sie, die Fraunhoferstraße – hier mit Blick Richtung Müllerstraße, Hauptfeuerwache und Städtisches Hochhaus.
Sigi Müller 9 Quirlig ist sie, die Fraunhoferstraße – hier mit Blick Richtung Müllerstraße, Hauptfeuerwache und Städtisches Hochhaus.
Blickfang: eine legendäre BSA vorm Frisör in der Fraunhoferstraße.
Sigi Müller 9 Blickfang: eine legendäre BSA vorm Frisör in der Fraunhoferstraße.
2012: Wirtin Gerti mit Gästen in ihrer Fraunhofer Schoppenstube.
Sigi Müller 9 2012: Wirtin Gerti mit Gästen in ihrer Fraunhofer Schoppenstube.
Die Schoppenstube von außen: Hier ist das Licht längst ausgegangen.
Sigi Müller 9 Die Schoppenstube von außen: Hier ist das Licht längst ausgegangen.
Echte Kneipe: der Flaschenöffner – sogar noch mit Kaugummiautomat.
Sigi Müller 9 Echte Kneipe: der Flaschenöffner – sogar noch mit Kaugummiautomat.
Macht Lust auf Urlaub, diese sommerliche Hausbemalung.
Sigi Müller 9 Macht Lust auf Urlaub, diese sommerliche Hausbemalung.
Soul Kitchen: Pizza, Cocktails und Bier gibt's hier.
Sigi Müller 9 Soul Kitchen: Pizza, Cocktails und Bier gibt's hier.
Der Fraunhofer: Den Platzhirschen gibt's gefühlt schon immer.
Sigi Müller 9 Der Fraunhofer: Den Platzhirschen gibt's gefühlt schon immer.
Antikes und Schmuck gibt's bei Palma Kunkel.
Sigi Müller 9 Antikes und Schmuck gibt's bei Palma Kunkel.

Isarvorstadt - Über die Fraunhoferstraße ist ja viel geschrieben worden. Der Grund war der Umbau der verkehrlichen Situation. Erst wurden die Radlstreifen sehr spontan verwirklicht, für eine Probephase, wie es hieß, dann wurde aus dem Probebetrieb eine Dauereinrichtung. Wie immer halt.

Wie sinnvoll ist der Umbau der Fraunhoferstraße?

Immer wieder habe ich in der Straße fotografiert, mir mal die eine und mal die andere Seite angehört. Am besten macht man sich einfach selbst ein Bild, stellt sich einmal eine gewisse Zeit an die Kreuzung Müllerstraße, beobachtet und entscheidet dann für sich, wie sinnvoll dieser Straßenumbau nun ist.

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Invididuelle Geschäfte anstatt Mainstream

Ich finde die Fraunhoferstraße aber generell spannend. Sehr individuelle Geschäfte gibt es hier, die zum Stöbern einladen. Keine großen Ketten, kein Mainstream. Kleine Mode- und Schmuckgeschäfte, Second Hand, Antiquitäten, eine Fahrschule. Besondere Läden mit besonderem Inhalt.

Blickfang: eine legendäre BSA vorm Frisör in der Fraunhoferstraße.
Blickfang: eine legendäre BSA vorm Frisör in der Fraunhoferstraße. © Sigi Müller

Buntes, mit dem dicken Edding an die Hauswände gekritzelt, sorgt dann schon mal für einen gewissen Trash. Eine alte BSA, ein Motorrad der legendären Birmingham Small Arms Company, steht vor einem Friseurladen, ein Stillleben in Hellblau. Dazwischen und daneben viel Gastronomie.

Pommes vom Bergwolf, Bier beim Flaschenöffner

Der Fraunhofer, den es gefühlt schon immer gibt, mit Theater und Werkstattkino – allesamt Namen, die wenig in die gestylte Glitzergastronomie passen. Dann der Bergwolf, der Flaschenöffner, die Goldene Rakete, das Soul Kitchen, aber auch Koreanisches, Vietnamesisches und vieles mehr.

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Ein gastronomischer Rückblick

Wenn wir aber schon über die Gastronomie in der Straße reden, muss ein Blick in die Vergangenheit erlaubt sein. Die Hausnummer 41: Fast 30 Jahre lang das Wohnzimmer von Filmemachern, Schauspielern, Musikern und Menschen, die sich hier einfach wohlfühlten, in der Fraunhofer Schoppenstube bei der Gerti, die sich in dem oft überfüllten Lokal resolut mit einer Glocke Gehör verschaffte und mit die besten Fleischpflanzerl der Stadt kredenzt hat.

2012: Wirtin Gerti mit Gästen in ihrer Fraunhofer Schoppenstube.
2012: Wirtin Gerti mit Gästen in ihrer Fraunhofer Schoppenstube. © Sigi Müller

Erinnerungen an die Schoppenstube

Seit über zehn Jahren ist sie jetzt geschlossen, die gute Stube, und trotzdem ist sie irgendwie noch da. Wenigstens in der Erinnerung. Natürlich ist das der Lauf der Zeit, aber ein bisschen nostalgisch darf man ja mal werden.

In diesem Sinne eine schöne Woche, Ihr Sigi Müller

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7 Kommentare
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  • Wickie712 am 03.05.2023 11:37 Uhr / Bewertung:

    Radwege schön und gut, aber es wurde hier weder dem KFZ noch dem Radverkehr wirklich geholfen. Radwege werden nach wie vor zugestellt, von KFZ, Baustellen oder Baumaterial.
    Aber wie soll es auch anders gehen, wenn die Tram auch noch durchfahren will.
    Theroetisch hätte die Fahrbahn nur für Rad und Tram freigegeben werden sollen, allerdings ist weder den Ansässigen noch anderen Nutzern geholfen. Wo soll der Verkehr denn hin? Umfahrungen fahren?
    Ich finde die jetzige Lösung als Radfahrer nicht wirklich sinnvoll.

  • Hanswurst am 03.05.2023 14:41 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Wickie712

    Ich finde die Lösung als Radfahrer, der seit 15 Jahren durch die Fraunhofer pendelt, hervorragend.
    Vorher konnte ich entweder zwischen rechter Tramschiene und parkenden Autos im Dooringbereich, oder mitten auf der Strasse zwischen den Schienen und vor den Autos fahren.
    Der Lieferverkehr steht auf dem Fahrradweg, na und? Kann man drum herum fahren.
    Und was leere Läden mit dem Radweg zu tun haben, erschliesst sich mir nicht. Vorher hat man keinen freien Parkplatz gefunden, jetzt gibts grundsätzlich keinen.

  • wore am 03.05.2023 17:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Hanswurst

    Volle Übereinstimmung. Allein der größere Abstand von den Trambahnschienen ist eine gewaltige Verbesserung. Die Furchen der Schienen sind für Radfahrer immer eine Gefahr und bei Nässe sogar noch mehr. Bin schon mehrfach auf den nassen Eisensträngen ausgerutscht und gestürzt, weil diese für Radfahrer ein nicht kalkulierbares Risiko darstellen. Auf der anderen Seite fällt der Dooringbereich weg, auch eine gewaltige Verbesserung. Die leeren Läden, falls das überhaupt stimmt, liegen sicher nicht an aufgehobenen Parkplätzen, denn freie Parkplätze fand man in der Fraunhoferstraße noch nie. Hoffentlich wird dieses Verkehrskonzept bald auch auf die Ohlmüllerstraße erweitert.

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