Löwenbräukeller: Demo gegen GBW
Etwa 70 Menschen haben gegen die GBW-Gruppe und ihre Verkaufspläne demonstriert. Auf Transparenten fordern sie außerdem bezahlbare Mieten in München. Vom Farb-Anschlag auf die GBW-Zentrale distanzierten sich die Veranstalter. Mittlerweile gibt es ein Bekennerschreiben.
Maxvorstadt - Keine Profite mit unserer Miete“ unter diesem Motto haben am Samstag Mieterinitiativen, die Aktionsgruppe Untergiesing und das Bündnis bezahlbares Wohnen gegen die Pläne der GBW demonstriert, knapp 5000 ihrer Wohnungen zu verkaufen. Zum Auftakt am Stiglmaierplatz kamen nur etwa 70 Teilnehmer.
Initiiert wurde die Demo von der Aktionsgruppe Untergiesing, dem Bündnis bezahlabres Wohnen, der Mietergemeinschaft Pariser Straße 32, der Intitiative Recht auf Stadt München, dem Wohnprojekt Ligsalz8 und Wohnprojekt El Caracol.
Sie fürchten, dass die Verkäufe vor allem München treffen werden, wo ein hohes Mietpreisniveau herrsche und die GBW 8000 Wohnungen besitzt. Jetzt bestätige sich, was Mieter beim Verkauf der GBW durch die BayernLB an Augsburger Patrizia und 27 weitere Investoren von Anfang an befürchtet hatten: Die Investoren - Versicherungen, Pensionskassen - wollen eine maximale Rendite aus den Wohnungen erzielen, heißt es. Den Mietern könnten dann Eigenbedarfskündigungen oder drastische Mieterhöhungen drohen.
Die Demonstranten forderten deshalb „den Stopp der Verkaufspläne, Mitbestimmung und Veto-Recht der Mieter“ und sogar „die bedingungslose Rückabwicklung des GBW-Deals“ mit der Patrizia.
Später ging es über die CSU-Zentrale an der Nymphenburger Straße bis zur GBW-Zentrale in der Dom-Pedro-Straße weiter.
Auf die hatten am Freitag unbekannte Täter einen Farb-Anschlag verübt. Davon distanzierten sich die Demo-Organisatoren „ganz eindeutig“.
Im Internet ist derweil ein anonymes Bekennerschreiben aufgetaucht. Darin heißt es: „In der Nacht auf den 23. Mai haben wir die Fassade der GBW-Verwaltung in München mit einem neuen Anstrich versehen.“ Dies sei „ein Akt gegen die Privatisierung der Wohnungen“ und „Teil der Mobilisierung gegen die neoliberale Struktur- und Sparpolitik der Troika aus IWF, EZB und EU-Kommission.“
Die Polizei ermittelt.