Laubholzbockkäfer: Quarantänezone erweitert

Riem - Die Quarantänezone des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) umfasst inzwischen fast die ganze Messestadt und wird erneut erweitert. Eine Neubiberger Bürgerinitiative startete jetzt eine Online-Petition gegen den vorsorglichen Kahlschlag.
Eigentlich sieht er hübsch aus mit seinen schwarz glänzenden Flügeln, den weißen Punkten und den langen Fühlern – der Asiatische Laubholzbockkäfer ist aber ein gefährlicher Schädling. Mit Verpackungsholz asiatischer Steinlieferungen wird er eingeschleppt und macht sich seit 2012 östlich von München breit. Hat man Spuren des Exoten (Maden, Ein- oder Ausbohrlöcher) an einem Baum entdeckt, werden vorsorglich rund 15 Baumarten vom Ahorn bis zur Linde im 100-Meter-Radius des Befalls gefällt und eine Quarantänezone im Zwei-Kilometer-Radius verhängt. Hunderte Bäume in Feldkirchen, Salmdorf und Ottendichl fielen so der Motorsäge zum Opfer. Weil in Neubiberg im September 30 befallene Bäume gefunden wurden, sollen bis Ende März vorsorglich 400 gesunde gefällt werden. Das Landesamt für Landwirtschaft (LfL) Ebersberg will dem flugfaulen Käfer so die Nahrungsgrundlage entziehen.
Lesen Sie hier: Horror-Käfer nähert sich dem Riemer Park
Eine Neubiberger Bürgerinitiative zieht jetzt gegen den Kahlschlag mit einer Online-Petition zu Felde, die dem Bayerischen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner übergeben werden soll. Die Forderungen: Bayern soll neue Wege gehen statt auf die „baumlose Sackgasse“ zu setzen. „Wie massiv würde sich der Käfer wirklich in unserem Gebiet verbreiten ohne radikales Fällen?“, „Sterben Bäume nach geringem Befall tatsächlich ab?“, will die Bürgerinitiative wissen.
Denn „allen befallenen Bäumen in Neubiberg ging es acht Jahre lang bis zur Fällung gut!“ Die Petition findet sich online unter www.bi-gegen-alb-traum-neubiberg.de Übrigens hat das LfL erneut eine Ausweitung der Quarantäne angekündigt – in Feldkirchen entdeckten Baumkletterer im Dezember ALB-Spuren, die 2013 übersehen wurden.