Landshuter Horror-Zucht: So leiden die Perserkatzen

Ohrmilben, Flöhe, Triefaugen und eingewachsene Krallen: Anfang Februar wurden sie aus dem Haus einer Landshuter Züchterin gerettet. Jetzt wird klar, wie groß das Leid der Katzen ist.  
von  Natalie Kettinger
Das Fell der Katzen war verfilzt und voller Kot. Deshalb mussten sie geschoren werden.
Das Fell der Katzen war verfilzt und voller Kot. Deshalb mussten sie geschoren werden. © Tierschutzverein München

Ohrmilben, Flöhe, Triefaugen und eingewachsene Krallen: So krank sind die geretteten Katzen aus der Landshuter Horror-Zucht.

Riem - Dieses Katzen-Drama hat Bayerns Tierfreunde fassungslos gemacht – und wütend: Anfang Februar befreiten Mitarbeiter des Freisinger Landratsamtes 70 völlig verwahrloste Perserkatzen aus dem Haus einer Landshuter Züchterin (AZ berichtete). 31 davon werden im Münchner Tierheim versorgt.

Nachdem das verfilzte Fell der Katzen geschoren worden ist, wird nun noch deutlicher, wie sehr sie leiden mussten.

Die Körper der Tiere sind mit Ekzemen übersät. Die Haut spannt sich wie dünnes Pergament um die Knochen. Eine Katze war von Flöhen regelrecht ausgesaugt worden und musste wegen Blutarmut in der Tierklinik behandelt werden. Etliche hatten eingewachsene Krallen, entzündete Augen und Ohrmilben.

Weil sie erst aufgepäppelt werden müssen, können sie frühestens in zwei Wochen an neue Besitzer vermittelt werden.

Und diese Tiere hatten noch Glück. Denn in den Schränken und im Garten der Züchterin hatten die Beamten mehrere mumifizierte Rassekatzen entdeckt.

Unglaublich: Wenige Tage, bevor die Mitarbeiter des Landratsamtes das Messie-Anwesen stürmten, war die Besitzerin der Katzen noch auf einer Rasseschau in Russland gewesen. „Sie ist mit ihren Vorzeige-Katzen durch die Lande gereist, und zu Hause hat sie die anderen grausam verenden lassen“, sagt Judith Brettmeister vom Münchner Tierschutzverein empört. „Man kann nur hoffen, dass diese schwere Form der Tierquälerei drastisch bestraft wird.“

Das Landratsamt Landshut hat ein Tierhalteverbot über die Züchterin verhängt, die Zuchterlaubnis widerrufen und die Frau angezeigt. Im Internet starteten empörte Tierfreunde einen „Shitstorm“.

 

 

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