70 todkranke Katzen befreit
Achtung! Die Bilder sind schockierend: Die Behörden haben 70 Perserkatzen aus dem Horror-Haus eines Züchters befreit. 31 davon sind jetzt in Riem, neun Katzen haben nicht überlebt.
Landshut/Riem - Auf ihrer Internetseite werben die Perserzüchter aus Oberbayern mit ausgezeichneten Katzen, die Wettbewerbe gewonnen haben: Das Fell ist glatt und glänzt, die Näschen sind rassetypisch ein wenig gequetscht. Die Züchterin weist darauf hin, dass sie auch bei einem Verkauf als Co-Besitzerin eingetragen wird. So sehr sorgt sie sich angeblich um ihre süßen Katzen.
Was aber dann Mitarbeiter des Freisinger Landratsamtes in dem Haus bei Landshut am 5. Februar fanden, ließ den erfahrenen Beamten den Atem stocken. Nicht nur wegen des Gestanks: 70 Perserkatzen, die in Kot und Dreck leben.
Alle sind sie krank: Abgemagert, das Fell verfilzt mit Kotballen und Streu, sie haben eitrige Augen und Nasen, starken Milbenbefall im Ohr. Neun Katzen liegen fast leblos im Haus verteilt. Sie haben Blut im Stuhl und kotzen Blut. Der Tierarzt schläfert sie noch in dem Horror-Haus ein. Er kann ihnen nicht mehr helfen.
Einige der Katzen mussten nach der Ankunft im Tierheim wegen ihrem bedenklichen Gesundheitszustand zur Stabilisierung in die Tierklinik gebracht werden. Eine war so stark von Flöhen befallen, dass die Parasiten sie regelrecht leer gesaugt hatten.
Das Tierheim päppelt sie auf
Im Tierheim wissen sie nicht, ob diese Katze das zehnte bekannte Opfer der Horror-Züchter wird. Wie viele Katzen in dem Haus schon gestorben sind und wie viel Leid die Tiere erlebt haben, mag sich beim Münchner Tierschutzverein niemand vorstellen.
Hier sind sie auch viel zu sehr damit beschäftigt, verfilztes Fell zu scheren, Nägel zu schneiden, Augen und Näschen zu säubern und die Tiere an der Flasche aufzupäppeln.
Alle Katzen sind unkastriert, viele trächtig. Der Hinweis auf das Horror-Haus kam von der Polizei: Beamte waren in einer anderen Sache in dem Haus gewesen. Im Garten und in Schränken finden die Beamten vergangene Woche mumifizierte Katzen und Katzen-Skelette. 30 der armen Tiere kommen ins Landshuter Tierheim Heinzelwinkl, die anderen 31 kommen nach Riem ins Tierheim.
Gegen die Züchter wurde ein unbefristetes Tierhalteverbot ausgesprochen. Außerdem widerruft die Behörde die Zuchterlaubnis und erstattet Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Momentan ist keine der Katzen vermittelbar. Sie sind alle in einem schlechten Zustand und von einem hoch ansteckenden Pilz befallen.