Laim: Eine Idylle für Ältere

Während sich andere Münchner Viertel drastisch ändern, bleibt in Laim alles gleich – fast jedenfalls.
Lea Kramer |
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Laim - Lange Zeit war Laim vor allem als das „Eisenbahnviertel“ bekannt. Der große Rangier- und Güterbahnhof der Bundesbahn prägte den Stadtteil ein Jahrhundert lang und machte aus einem kleinen Bauerndorf am westlichen Ortsrand der Großstadt schließlich einen vollwertigen Münchner Stadtteil.

Auch die Zukunft von Laim liegt auf den Gleisen. Den Prognosen der Landeshauptstadt zufolge wird das geplante Neubaugebiet an der Zschokkestraße, dem ehemaligen Trambahndepot und Bus-Betriebshof der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), für Zuzüge über die Stadtgrenzen hinaus sorgen.

Ansonsten geht das Wachstum in Laim eher moderat voran. Bis 2030 soll der Bezirk um 8,2 Prozent wachsen. Durchschnittlich liegen die Stadtteile bei einem Wachstum von 15 Prozent. Aus Urkundenaufzeichnungen ist bekannt, dass Laim ein sehr alter Ort ist – sogar älter als München selbst. Bereits im Jahr 1047 wurde „Loco Leima“ (im Ort Leim) zum ersten Mal in den Büchern erwähnt. Noch heute ist der historische Ortskern um die St.-Ulrichs-Kirche sichtbar.

Rentner und Senioren: Die Laimer werden immer älter

In der Bevölkerungsstruktur wird das Altern des Stadtteils in den kommenden 15 Jahren ebenfalls fest verankert sein. Die Bewohner des Viertels werden nämlich im Durchschnitt immer älter. Voraussichtlich wird das Durchschnittsalter um 1,3 Jahre auf 43,8 Jahre ansteigen. Den größten Anteil daran haben die Menschen im Rentenalter, die bereits heute vermehrt in Laim leben. Schon jetzt gehört der Stadtbezirk zu den älteren Bezirken Münchens.

Wer einmal nach Laim gezogen ist, bleibt offenbar auch gern dort wohnen. Das mag auch am Charme der Wohnstraßen liegen. Neben der viel befahrenen Landsberger und der Fürstenrieder Straße hat Laim nämlich noch ein anderes, idyllischeres Gesicht. Die Villenkolonie am Schlosspark mit ihren kleinen Reihen- und Einfamilienhäusern im Gartenstadt-Charakter oder die Bauhandwerker-Siedlung mit ihren bunten Häusern sind seit jeher beliebt bei Familien.

Das schlägt sich in der Statistik nieder. Seit 2010 gibt es im Bezirk einen Geburtenüberschuss. Das heißt, es werden jedes Jahr mehr Kinder geboren, als Sterbefälle verzeichnet werden. Bis 2020 sollen deutlich mehr Kleinkinder und 35 bis 39-Jährige in Laim leben.

Dieser Trend der nahen Zukunft wird sich voraussichtlich allerdings nicht lang fortsetzen, denn aufgrund der allgemeinen Altersstruktur im Viertel rechnet die Stadt mit einem Geburtenrückgang.

Der demografische Wandel wird in dem 50 000 Einwohner-Bezirk zunächst keine großen Einschnitte hinterlassen, wie das in anderen Stadtteilen der Fall ist. Trotzdem sieht die Stadt im Altern der Bewohner einen Ansatzpunkt zum Handeln.

ENDE

Lesen Sie hier: Aubing 2030 - Das jüngste Viertel der Stadt

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