Kindergarten gerettet: Umzug ins Janosch-Haus

Die Kita einer Elterninitiative stand vor der Schließung. Nun hat sie neue Räume gefunden – mit ganz besonderer Historie.
Anja Perkuhn |
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„Größer, schöner, heller, toller!“, schreibt die Elterninitiative Isarvorstadt auf Facebook über die neuen Kita-Räume in der Thalkirchner Straße 80.
Rufus46/Wikimedia „Größer, schöner, heller, toller!“, schreibt die Elterninitiative Isarvorstadt auf Facebook über die neuen Kita-Räume in der Thalkirchner Straße 80.

Isarvorstadt – Der Mietvertrag ist unterzeichnet, das ist für alle eine große Erleichterung, nach all dem Hin und Her der vergangenen Monate. Fieberhaft hatte die „Elterninitiative Isrvorstadt“ nach einer neuen Bleibe gesucht – ein schwieriges Unterfangen für einen Kindergarten mit 18 Kindern, von denen zwei davon heilpädagogische Betreuung in Einzelintegration benötigen.

Im vergangenen Sommer war der Kita nach 20 Jahren in der Geyerstraße gekündigt worden: Der Vermieter – der Verein „Nachbarschaft Westermühlbach“ – brauchte die Räume selbst, für eine Mittagsbetreuungs-Gruppe, die in der nahegelegenen Klenzeschule nicht mehr bleiben konnte.

 

Die Initiative ist erleichtert über den langjährigen Vertrag

 

Anfang des Jahres sah es aus, als könnte der Kindergarten doch bleiben, allerdings waren dann Vertragskonditionen im Gespräch, die die Elterninitiative nach eigener Aussage nicht annehmen konnte. Die Kündigung zum August wurde also erneuert – die Eltern suchten immer verzweifelter nach einer Alternative.

In der Thalkirchner Straße 80 haben sie nun eine gefunden: Ein Münchner Architekt inserierte das Objekt, weil die bisherigen Mieter ausziehen – eine Produktionsfirma, die unter anderem den Janosch-Film „Oh, wie schön ist Panama“ und „Die Tigerentenbande“ gemacht hat.

„Wir haben beim Vermieter sofort sehr viel Wohlwollen verspürt“, sagt Bastian Fatke, 1. Vorstand der Elterninitiative Isarvorstadt. „Er war sehr unkompliziert und entgegenkommend und sagte, er hätte schon länger darüber nachgedacht, eine Kita in die Räume zu nehmen.“

Die Initiative ist nun erleichtert, dass sie mit dem neuen Vermieter einen langjährigen Vertrag hat – sieben Jahre mit Aussicht auf Verlängerung – , „der uns nach den Turbulenzen des vergangenen Jahres die Gewissheit gibt, dass die Zukunft unseres Kindergartens in diesem Viertel gesichert ist“.

 

Die neuen Räumlichkeiten sind sogar größer als die bisherigen

 

Außerdem sind die neuen Räumlichkeiten sogar größer, als die bisherigen. „In die Geyerstraße haben wir Eltern viel Zeit und Arbeit gesteckt, deshalb ist es natürlich schade, die jetzt aufzugeben zu müssen“, sagt Fatke. „Aber die neue Immobilie lässt uns viele Gestaltungsmöglichkeiten.“

Die Erzieherinnen sollen mit einbezogen werden in die Gestaltung der Räume. Fest steht schon: Es wird wie bisher einen großen Gruppenraum geben, einen Bewegungsraum zum Toben und eine Schlafmöglichkeit. Der Essensraum wird nicht wie jetzt in einer anderen Etage im Gebäude untergebracht sein, sondern direkt in der Kita. Wahrscheinlich gibt es außerdem noch einen Werkraum für die Bastelwerkstatt.

Wann die Kinder einziehen können, steht noch nicht fest. In der Elterninitiative gibt es zwei Architekten, die in ihrer Freizeit eifrig Pläne für die zukünftige Kita gezeichnet haben. „Vor dem Umzug ist allerdings noch einiges zu erledigen, bevor wir die Betriebserlaubnis erhalten“, sagt Fatke. Der Bauantrag muss noch genehmigt werden, Vorgaben beispielsweise für Brandschutz, Blitzschutz und Statik eingearbeitet. Die Initiative sei aber optimistisch. „Wir erfahren viel Unterstützung von der Stadt, was diesen Umzug betrifft“, sagt Fatke. „Dafür sind wir außerordentlich dankbar.“

Das Ziel der Elterninitiative ist es nun, das nächste Kindergartenjahr in den neuen Räumen zu beginnen. Und da zum neuen Schuljahr einige betreute Kinder die Kita verlassen, ist auch noch ein Platz frei für ein Kind mit besonderem Förderbedarf (INT). Bewerbungen nimmt die Initiative gern entgegen – Planungssicherheit gibt es ja jetzt.

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