Kaum noch Wachstum: Hadern trotzt dem Münchner Trend
Hadern (München) - Ursprünglich ein altes Bauerndorf wurde Hadern (München) 1938 eingemeindet. Strukturen der früheren bäuerlichen Siedlung sind in Großhadern, rund um den alten Dorfkern an der Heiglhof- und Würmtalstraße noch deutlich zu erkennen.
Westlich der Fürstenrieder Straße, zwischen der Senftenauerstraße im Norden und der Autobahn A95 (München-Garmisch) im Süden, bildet der Stadtbezirk Hadern (München) (von "haderun" – "Hart" = Wald) den südwestlichen Stadtrand. Vor allem in der südlichen Bezirkshälfte prägt Einfamilienhausbebauung das Erscheinungsbild des Bezirks.
Hadern gehört zu den leicht wachsenden Stadtbezirken
Zu dem beschaulichen Charakter passt das Wachstum, das Stadtbaurätin Elisabeth Merk (parteilos) für Hadern (München) prognostiziert: Der Stadtteil gehört mit einer Zunahme von etwa 3,9 Prozent zu den nur leicht wachsenden Stadtbezirken (ganz München: 18,8 Prozent). Bis 2040 werden Prognosen zufolge etwa 52.300 Menschen in Hadern (München) leben, heuer sind es knapp 50.000.

Die Einwohnerzahl wird bis 2040 um rund 2.000 Münchner ansteigen. Zuzüge nach Hadern (München) kamen bisher vor allem von außerhalb Münchens. In den nächsten Jahren geht Stadtbaurätin Merk davon aus, dass vermehrt auch Münchner zuziehen werden, da bis Anfang der 2020er Jahre noch rund 700 Wohneinheiten gebaut werden sollen.
Zahl der Geburten in Hadern sinkt
In diesem Zeitraum wird auch die Geburtenzahl in Hadern (München) weiter deutlich über der Sterbefallzahl liegen, so Merks Prognose. Noch, denn die Geburtenrate liegt in Hadern (München) bis 2035 generell deutlich unter dem münchnerischen Durchschnitt. Im Vergleich zu anderen Stadtrandbezirken werden hier mit zirka 500 pro Jahr eher weniger Kinder geboren.
Während die Zahl der Geburten sinkt oder stagniert, steigt vor allem bis 2030 die Zahl der Sterbefälle leicht – in zehn Jahren ist die Anzahl der Geburten und Sterbefälle etwa gleich, danach sinken die Sterbefälle bei etwa stagnierenden Geburtenzahlen. Langfristig spielt der Zuzug in Neubauten dagegen voraussichtlich keine wichtige Rolle mehr, da aktuell nach 2021 keine größeren Bauprojekte in Hadern (München) geplant sind. Jedoch ist natürlich auch Hadern (München) von der laufenden Nachverdichtung betroffen. Die höchsten Einwohnerzuwächse bis 2030 erwarten die Stadtplaner bei den 35- bis 44-Jährigen und bei den 60- bis 69-Jährigen. Diese Altersgruppe ist aktuell im Bezirk eher schwach vertreten.

Bis 2040 wird neben den Erwachsenen mittleren Alters die Zahl der ab 60-Jährigen und die der Null- bis Neunjährigen deutlich steigen. Die Zahl der Jugendlichen wird dagegen geringfügig sinken.
U-Bahn-Verlängerung nach Martinsried soll 2020 starten
Durch die Verlängerung der U-Bahnlinie 6 zum Klinikum Großhadern im Jahr 1993, ist der Stadtbezirk mit insgesamt vier Haltestellen mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erschlossen. Mit der künftigen Verlängerung der U-Bahnlinie nach Martinsried soll im Laufe des Jahres 2020 begonnen werden.
Das 1974 in Betrieb genommene Uni-Klinikum Großhadern bildet den größten geschlossenen Krankenhauskomplex Münchens und ist gleichzeitig die größte Uniklinik Bayerns. Im Lauf der nächsten 20 Jahre wird der markante Komplex durch mehrere Neubauten in unmittelbarer Nachbarschaft ersetzt und der Altbau am Ende komplett abgerissen. 1994 wurde zudem das Gen-Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität in Betrieb genommen und 1999 die gesamte chemisch-pharmazeutische Fakultät nach Großhadern umgesiedelt.
Mit dem Kinderzentrum des Bezirks Oberbayern und der angeschlossenen Montessori-Schule sowie dem Altenwohnstift Augustinum mit zugehöriger Stiftsklinik sind weitere soziale Einrichtungen im Stadtbezirk angesiedelt. Zusammen mit dem Klinikum stellen diese zudem einen Großteil der Arbeitsplätze im Bezirk.
Hadern in Zahlen (Stand 2019)
Fläche: 922
Hektar davon Gebäude (und zugehörige Freiflächen): 500 Hektar
davon Erholungsflächen: 43 Hektar
Einwohner: 49.900
Ausländer: 13.600
Arbeitslose: 818
Pkw: 19.300
Praxis-Ärzte: 66
Einwohner je Arzt: 756
Apotheken: 8
Schulen: 11
Kitas: 45
Museen: 0
Bibliotheken: 3
Kinosäle: 1
Theater: 0
Hotels: 4
Oberbürgermeister-Stichwahl 2014:
Josef Schmid (CSU): 49,7 Prozent
Dieter Reiter (SPD): 50,3 Prozent
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