JVA Stadelheim: Häftling legt absichtlich Feuer in seiner Zelle
Obergiesing - Der Verdächtige sitzt seit mehreren Monaten in der JVA Stadelheim in Untersuchungshaft. Dem 24-Jährigen aus Syrien werden Bedrohung und Körperverletzung vorgeworfen.
Warum der Mann am Freitagabend Feuer in seiner Zelle legte, ist unklar. Einen Ausbruchsversuch schließt die Polizei aus, vermutlich wollte der 24-Jährige mit seiner Aktion Aufmerksamkeit erregen. Gegen 18.50 Uhr ging der Feueralarm im Zellentrakt der Justizvollzugsanstalt los. Nach Angaben der Polizei vom Montag hat der Untersuchungshäftling selbst den Feueralarm ausgelöst.
Die Justizbeamten holten den Mann aus seiner Zelle und brachten ihn in Sicherheit, sagt Polizeisprecherin Alessa Quintes. Er erlitt Brandverletzungen im Kopfbereich. Der 24-Jährige wurde anschließend auf die Krankenstation der Justizvollzugsanstalt überstellt, wo er weiter medizinisch versorgt wird.
Raucherzelle: Häftling durfte Feuerzeug besitzen
Der Untersuchungshäftling soll nach Polizeiangaben selbst das Feuer in seiner Zelle gelegt haben. Er zündete mit einem Feuerzeug die Bettdecke und die Matratze an. Die Justizbeamten löschten die Flammen mit Wasser. Der Sachschaden an der Zelle und der Einrichtung wird auf einige Hundert Euro geschätzt.
Der Mann war in einer Raucherzelle untergebracht, daher durfte er auch ein Feuerzeug besitzen, sagt Alessa Quintes. Gegen den Untersuchungshäftling wird inzwischen wegen versuchter schwerer Brandstiftung ermittelt. Im Strafgesetzbuch heißt es dazu: "Wer durch eine Brandstiftung nach § 306 oder § 306a eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft."
Der unfreiwillige Aufenthalt in einer Haftzelle dürfte sich im Falle einer Verurteilung für den Verdächtigen deutlich verlängern. Bestenfalls wird er in ein anderes Gefängnis verlegt.