Jähes Ende nach Mieterhöhung: "Isarflimmern" schließt

Kein Opfer der Corona-Krise: Die beliebte Buchhandlung im Glockenbachviertel ereilt das Aus.
John Schneider
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Désirée Westphal und Polina Zinoviev (l.) im Isarflimmern.
Désirée Westphal und Polina Zinoviev (l.) im Isarflimmern. © jot

Ludwigsvorstadt - Der immer liebevoll dekorierte Laden ist eine Institution im Glockenbachviertel. Hier kauft man seit 2012 Bücher oder findet kleine Geschenke und Postkarten.

Deshalb kommt die Nachricht wie ein kleiner Schock daher: Das Isarflimmern macht zum Ende des Jahres zu. Keine Bücher, keine Geschenke, keine Lesungen, keine kundige Beratung mehr an der Ecke Fraunhoferstraße/Auenstraße. Eigentlich eine Traumlage, aber offenbar rentiert sich das Geschäft nicht mehr.

Corona-Krise? "Das ganze Viertel hat uns unterstützt"

In Zeiten der Pandemie ist der erste Gedanke: wieder ein Corona-Opfer. Aber das stimmt so nicht, erklärt Filialleiterin Désirée Westphal im AZ-Gespräch. "Wir hatten von März bis Mai sechs Wochen wegen Corona geschlossen. Aber der August hat das wieder rausgeholt." Die Isarflimmern-Chefin war regelrecht gerührt darüber, wie solidarisch sich die Kunden nach dem Lockdown im Frühjahr verhalten haben. "Das ganze Viertel hat uns unterstützt."

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Désirée Westphal: "Es war schon immer schwierig"

Im September kam trotzdem die Nachricht von der Geschäftsführung in Heidelberg, dass die Buchhandlung geschlossen werden muss. Der Grund sei aber nicht Corona, so eine Unternehmenssprecherin, sondern eine Mieterhöhung im vergangenen Jahr. Damit lasse sich das Geschäft nicht mehr wirtschaftlich betreiben.

"Es war schon immer schwierig", sagt auch Désirée Westphal, die seit drei Jahren das Isarflimmern leitet, trotzdem hatte man gehofft, Perspektive zu haben. Diese Hoffnung ist nun zerstoben. Am 31. Dezember macht das Isarflimmern dicht, an der Auenstraße geht eine Ära zu Ende.

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10 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Ironü am 29.11.2020 19:28 Uhr / Bewertung:

    Endlich wieder zwei Küchen, die besetzt sind.

  • DaMamaIhrBua am 28.11.2020 19:47 Uhr / Bewertung:

    Tja, wenn die Miete höher wird als die Einnahmen, lohnt sich das nicht mehr. Was glaubt der Vermieter erreichen zu wollen? Auch ein Cafe oder ein Modeladen bringt nicht genug Umsatz. Und Cartier ist schon in der Maximiliansstraße, wird also kaum ins Glockenbachviertel kommen.

    Die höchsten Kosten für eine Firma in der Innenstadt sind mittlerweile die Mietkosten...wie soll das weitergehen?
    Zieht jemand aus, wird sofort extrem erhöht, zum Teil vervielfacht.

  • Leserin am 30.11.2020 04:11 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von DaMamaIhrBua

    Und ich lese immer, in der Innenstadt droht Leerstand weil niemand mehr hingeht und keine Touris da sind.

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