Isarvorstadt: Davidstern an Hauswand geschmiert

Nach einem Abendgebet in einer Synagoge haben zwei Münchner im Treppenhaus ihres Wohnhauses eine Schmiererei entdeckt. Die Polizei ermittelt.
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Davidstern als Symbol der Jüdischen Gemeinde. (Symbolbild)
Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa Davidstern als Symbol der Jüdischen Gemeinde. (Symbolbild)

Isarvorstadt - Am Montagabend ist die Münchner Polizei zu einem Wohnhaus im Bereich der Herzog-Heinrich-Straße, Kapuzinerstraße und Lindwurmstraße gerufen worden. Ein 22-jähriger und ein 47-jähriger Münchner hatten im Treppenhaus ein Graffito entdeckt. Die beiden Männer waren gerade auf dem Nachhauseweg vom Abendgebet einer Synagoge.

Wie die Polizei mitteilt, handelt es sich bei der Schmiererei um einen Davidstern, der mit blauem Kugelschreiber auf die Wand gekritzelt wurde. Das fünf mal fünf Zentimeter große Graffito konnte von den Beamten vollständig entfernt werden.

Antisemitischer Vorfall in Schwabing

Am vergangenen Samstag war es in Schwabing zu einem antisemitischen Vorfall gekommen. Ein 53-jähriger Rabbi und seine beiden 19-jährigen Söhne waren Opfer von Beleidigungen und einer Spuck-Attacke geworden. Ein Fremder beschimpfte die Männer als "scheiß Juden". Eine fremde Frau wiederholte die Beleidigung und spuckte einem der Söhne des Rabbis ins Gesicht.

Aufgrund dieses Vorfalls rief Oberbürgermeister Dieter Reiter die Münchner Bürger zu Solidarität mit jüdischen Mitbürgern auf und erklärte in der Rathaus-Umschau: "Der Angriff auf einen Rabbiner und seine beiden Söhne entsetzt mich zutiefst. Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden – auch hier in München – immer noch in Angst vor Beschimpfungen und Beleidigungen, vor Ausgrenzung oder gar vor gewalttätigen Übergriffen leben. [...] Alle Münchnerinnen und Münchner möchte ich dazu aufrufen, sich einzumischen, wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung beleidigt, diskriminiert oder angegriffen werden."

Im Fall des an die Hauswand geschmierten Davidsterns in der Isarvorstadt ermittelt das Kommissariat 44 der Münchner Polizei.


Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Herzog-Heinrich-Straße / Kapuzinerstraße und Lindwurmstraße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 44, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Lesen Sie auch: Rabbiner in Berlin beschimpft und bespuckt

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