In München prägen bald drei imposante Türme das Stadtbild
Bogenhausen - Wer derzeit an der Richard-Strauß-Straße 76 ankommt, begegnet einer immensen Baugrube, gleich in Sichtweite des HVB-Towers. 16.000 m² beträgt die Fläche der Grube – oder rund zweieinhalb Fußballfelder. Fast könnte man meinen, hier entsteht gerade eine weitere Haltestelle der Zweiten Stammstrecke. Doch weit gefehlt. Die Hauptader der Münchner S-Bahn verläuft etwa einen Kilometer weiter südlich am Leuchtenbergring.
Hier in Bogenhausen hat die Bayerische Versorgungskammer (BVK) am Donnerstag mit der Strabag Real Estate (SRE) einen Grundstein gelegt, samt Zeitkapsel. Inhalt unter anderem: je eine Ausgabe der Tageszeitungen Münchens, die Unterschriften aller Beteiligten – und auch der Speiseplan der künftigen Kantinen-Wochenkarte der BVK etwa. Rund 150 geladene Gäste bezeugten das am Donnerstag gegen Mittag.

Neuer Bürokomplex Tridea in München: "Konzept mit der geringstmöglichen Versiegelung"
Tridea ist der Name des Bürokomplexes, der bis 2028 innerhalb von vier Jahren gebaut werden soll, ausgeschrieben: Trio am Denninger Anger. Geschossfläche: 75.700 m². Das preisgekrönte Berliner Architekturbüro Chipperfield hatte den Wettbewerb im Vorfeld gewonnen. Manche Kritiker hatten bemängelt, dass es nicht unbedingt das mutigste Konzept sei.
BVK-Vorstand André Heimrich wehrt sich. "Die schlichte klare Struktur passt bestens zur BVK", sagt er. Zudem habe auch der Gedanke an Nachhaltigkeit eine große Rolle gespielt. "Es ist das Konzept mit der geringstmöglichen Flächenversiegelung, nur 20 Prozent", sagt Heimrich. Das habe für die BVK eine wichtige Rolle gespielt. Auch müsse man bedenken, dass es wahrscheinlich kein anderes Haus in dieser Größe mit Holzhybrid-Bauweise gebe.
Aus vier verschiedenen Häusern sollen hier BVK-Mitarbeiter ab Sommer 2028 einziehen. Und zwar auf etwa einem Drittel der Geschossfläche. "Die restlichen zwei Drittel werden vermietet", sagt BVK-Vorstand Heimrich. Interessenten gebe es schon aus der Finanzbranche und von Kanzleien, aber noch keine Verträge. Die Vermarktung über einen Makler beginne frühestens in einem Jahr.
Keine Wohnungen, dafür verdichtet die BVK andere Immobilien nach, wird versprochen
Der höchste Punkt des Gebäudekomplexes Tridea wird etwa 100 Meter betragen. Wohnmöglichkeiten sind in den Türmen nicht geplant, dafür eine Kita, Gastronomiebetriebe und Veranstaltungsflächen, die allen zugänglich sein sollen. Im Gegenzug werde sondiert, ob in den Gebäuden, wo die BVK auszieht, Wohnmöglichkeiten entstehen könnten.

Außerdem verspricht die BVK, in der Appenzeller Straße (Fürstenried) Grund nachzuverdichten. So wolle man langfristig für rund 700 Wohnungen sorgen. Über etwa 6000 Bestandswohnungen verfügt die BVK derzeit in München. Über die Kosten von Tridea wird noch eisern geschwiegen. Fachexperten schätzen, dass ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag anfallen müsste.
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