Impfzentrum in Riem bleibt noch bis September

Warum Gerüchte für Unruhe in Riem sorgen - und was die Stadt allen verspricht, die einen Erstimpfungstermin in der Messe haben.
Sophie Anfang |
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Im Münchner Impfzentrum Riem werden täglich 4.000 Impfungen durchgeführt, es wären sogar 7.000 möglich.
Im Münchner Impfzentrum Riem werden täglich 4.000 Impfungen durchgeführt, es wären sogar 7.000 möglich. © imago images/Christian Offenberg

München - In der Corona-Pandemie sind nicht nur AHA-Regeln, notwendig. Sondern auch Kommunikationsgeschick. Das zeigt sich immer wieder. So sorgte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) dieser Tage mit einer Aussage zu einem möglichen baldigen Aus der Impfzentren für Verunsicherung in Riem.

Als auch noch Michael Kuck, Vorstand der Apotheker-Genossenschaft Noweda, die Zentren als "überflüssig" bezeichnete, schien sich abzuzeichnen: Die Zeiten der Massenimpfungen an der Messe neigen sich dem Ende entgegen.

Das Gros der Münchner Impfungen findet in Riem statt

Zumindest scheint die Botschaft so beim Betreiber des hiesigen Impfzentrums, der Aicher Ambulanz Union angekommen zu sein. Der informierte in dieser Woche seine Mitarbeiter darüber, dass eine zeitnahe Schließung der Impfzentren im Freistaat im Raum stünde. Man habe das selbst aus den Medien erfahren und keine konkreten Angaben darüber, was das für das Impfzentrum in Riem bedeute.

Nach Angaben der Stadt haben bislang 40,4 Prozent der impfberechtigten Münchner schon ihre erste Spritze bekommen. Die Quote bei den Zweitimpfungen liegt bei 12,2 Prozent. Das Gros der Immunisierungen wird in Riem durchgeführt. 317.669 Erst- und 120.189 Zweitimpfungen entfallen auf das Zentrum in der Messe, bei den Hausärzten sind es 165.503 Erst- und 8.445 Zweitimpfungen.

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In Riem werden täglich im Schnitt 4.000 Menschen immunisiert - möglich wären bis zu 7.000, wenn es denn genug Impfstoff gäbe. Denn an dem hakt es nach wie vor. In Unterfranken mussten Ende April vier Impfzentren zwischenzeitlich schließen, weil nicht genug Vakzine vorhanden waren. Ein Szenario, das für München nicht im Raum steht.

Diese Zahlen aus Riem zeigen jedoch: Ohne das Impfzentrum wird es wohl schwierig werden, das Impftempo in dieser Geschwindigkeit durchzuhalten. Der Betrieb an der Messe war nach ersten Planungen bis Ende Juni festgelegt.

Impfzentrum Riem mindestens noch bis Ende September

Die Erkenntnis, dass das zu knapp bemessen ist, hat sich auch im Gesundheitsministerium durchgesetzt. Das Ministerium hat der Stadt nun über die Regierung von Oberbayern mitteilen lassen, dass die Impfzentren noch bis zum 30. September weiterbetrieben werden sollen. So hätte es die Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten am 19. März beschlossen.

Das Gesundheitsreferat strebe einen Weiterbetrieb bis Ende September an, so ein Sprecher. "Damit sind sowohl die Erst- wie auch die Zweitimpfungen sichergestellt." Der für den Weiterbetrieb notwendige Beschluss werde gerade vorbereitet und dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt.

Aicher wird in Riem also noch weiterspritzen. Denn der Vertrag, der mit dem Betreiber geschlossen wurde, hat bereits eine Verlängerungsoption.

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11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Witwe Bolte am 16.05.2021 11:14 Uhr / Bewertung:

    Gibt es seriöse Daten, wie die Altersverteilung der 2.707 an der Impfung Verstorbenen ausschaut? Altersheimbewohner? Junge Menschen?

  • Ludwig aus Bayern am 17.05.2021 17:22 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Natürlich nicht. Es wird ja weiterhin eine Impf-Kampagne gefahren. Das heißt, man macht Werbung dafür, damit sich möglichst viele freiwillig impfen lassen. Wenn das Verhältnis von Impfschäden bzw. Impfwirkung zu Corona-Schäden auch nur halbwegs passt, dann ist das ja auch eine vernünftige Sache.

    Leider kann man auch in Deutschland nicht gleichzeitig die Wahrheit sagen und Werbung machen. Eine pragmatische Ehrlichkeit, das scheint nicht zu gehen. "Ja, wir brauchen leider dringend diese Impfungen, auch wenn sie nicht ganz das gelbe vom Ei sind", das kann man wohl so nicht vertreten. So dumpf stur unreflektiert muss man die Deutschen einstufen, wenn man Politikern glauben darf/muss.

    Ob es wirklich sinnvoll sein soll, Kinder und Jugendliche zu impfen? Ich meine, dass da doch eher das Impfrisiko den Nutzen übersteigt. Vergleiche Häufigkeit schwerer Nebenwirkungen zu Häufigkeit von schweren Corona-Verläufen im jeweiligen Alter!!!

  • KRM am 17.05.2021 17:52 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    "Betreiber des hiesigen Impfzentrums, der Aicher Ambulanz Union"

    Glauben Sie wirklich, dass eine seriöse Datenerhebung in der ganzen Corona-Pandemie gewollt ist?
    Weder der Betreiber, noch die Arztpraxen, übernehmen die Verantwortung für die Impfung.

    Das Impfzentrum Riem ist eine Massenabfertigung, Nachfragen ausgewichen, keinem wird trotz hohem Impfrisiko empfohlen nicht zu impfen, Spielräume in der Rangstufe abgelehnt, Termine sind 24 Stunden vorher nur telefonisch stornierbar - nur keiner kennt die Telefon Nr, Zweitimpftermin ist grundsätzlich nicht mehr stornierbar (zB Zweitimpfung lieber beim Hausarzt, langer Anfahrtsweg durch ganz München). Damit ist kein Wunder, dass lt. Presse viele Termine nicht wahrgenommen werden.

    Das Impfzentrum gehört aufgelöst und die Impfungen längst in die Hände der Hausärzte gegeben werden müssen, den die kennen ihre Patienten zB Impfreaktionen. Durch wohnortnahe Impfung kann auch Co2 eingespart werden.

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