Ärger im Impfzentrum München: Urlauber wollen Impfungen verschieben
München - Die Inzidenzzahlen sinken, der Sommer naht und viele Münchner planen ihre Ferien. Die Corona-Impfungen sind dabei oft ein wichtiges Thema. Sei es, um mit dem vollständigen Impfschutz Privilegien genießen zu können, oder weil der Impftermin daheim sich mit einer geplanten Reise beißt. Da wollen viele Bürger ihren Termin im Impfzentrum verschieben. Doch die Behörden spielen nicht mit.
Keine Verschiebungen, um die Effektivität nicht zu beeinträchtigen
Denn besondere Terminwünsche gerade bei der zweiten Corona-Schutzimpfung sorgen derzeit in München für Ärger. Aufgrund der Empfehlungen sei es bei Impfungen mit Astrazeneca "geboten, den Abstand von 9 Wochen zwischen der ersten und der zweiten Impfstoffdosis nicht zu unterschreiten, um die Effektivität der Impfung nicht zu beeinträchtigen", betont Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD). "Es ist zudem angesichts von bis zu 7.000 Impfungen täglich allein im Impfzentrum München eine logistische Herausforderung, händisch Terminverschiebungen vorzunehmen.“
Wer die Impfung schwänzt, soll keinen neuen Termin bekommen
Wer einfach nicht zur Impfung erscheint, soll dafür einen hohen Preis zahlen: "Urlaubs- und Freizeitpläne sind der Impfung unterzuordnen", betont ein Ministeriumssprecher. Besonders bitter kann es für jemanden werden, der etwa für einen Ferientrip einen festgelegten Impftermin sausen lassen will. "Die Impfzentren wurden darauf hingewiesen, Impflingen, die aus solchen Gründen den Termin verschieben wollen, keinen Ersatztermin anzubieten", sagt der Sprecher des Gesundheitsministeriums.
In den kommenden Monaten könnte das Problem noch größer werden, als es derzeit ist. Denn bei vielen Bürgern dürfte der Termin für die Zweitimpfung im Sommer auf die Ferienzeit fallen. Auch deswegen könnte es dann vermehrt zu Wünschen zur Terminverschiebung kommen. Gleichzeitig fragen derzeit viele nach schnelleren Terminen, um dann als Doppelgeimpfte am Urlaubsort oder auch in der Heimat in den Genuss der jüngst beschlossenen Erleichterungen wie Shoppen ohne Tests zu kommen.
Noch liegt die Zahl der nicht wahrgenommenen Termine bei unter einem Prozent
Genaue Zahlen, wie viele Menschen die Termine für die Zweitimpfungen bereits jetzt schwänzen, gibt es nicht. Darüber gebe es keine Daten, sagt ein Sprecher des Ministeriums. "Insgesamt liegt die Zahl der nicht wahrgenommenen Termine bei unter einem Prozent", teilt das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt mit.
Doch das Problem wird seit einigen Wochen offensichtlich größer, denn mehrere Kommunen haben bereits darauf hingewiesen, dass die Termine im Regelfall strikt einzuhalten seien und nur in wenigen Ausnahmefällen verschoben würden.
Urlaubsreisen oder berufliche Termine: Kein dringender Grund für eine Verschiebung
Die Behörden akzeptieren nur wenige Gründe, wenn Menschen einen anderen zweiten Impftermin möchten. Dazu zählen neben einer akuten Erkrankung, die durch ein ärztliches Attest nachgewiesen werden muss, auch dringende persönliche Gründe wie ein Todesfall in der engsten Familie. "Keine dringenden Gründe sind hingegen Urlaubsreisen oder Ähnliches", macht die Kreisverwaltung in Augsburg klar. Auch berufliche Termine seien "keine nachvollziehbaren Gründe für eine Verschiebung", ergänzt die Stadt München.
- Themen:
- Coronavirus
- München