Im Johanneskolleg sollen Flüchtlinge einziehen

Wo bislang noch 112 Studenten wohnen, könnten ab Oktober Flüchtlinge einziehen: Das Johanneskolleg an der Hiltenspergerstraße soll in den Wintermonaten Asylsuchenden eine Unterkunft bieten. Die bisherigen Bewohner reagieren gemischt.
Sophie Anfang |
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„Kein Wohnheim, sondern unser Zuhause“ steht auf dem Plakat, das die Bewohner des „Joko“ gemalt haben. Foto: Sophie Anfang
„Kein Wohnheim, sondern unser Zuhause“ steht auf dem Plakat, das die Bewohner des „Joko“ gemalt haben. Foto: Sophie Anfang

Schwabing West - „Prinzipiell finde ich es gut, dass das Gebäude sinnvoll weitergenutzt wird“, sagt Johannes Hochholzer, Vorstand im „Bündnis für das Johanneskolleg“, das seit Monaten gegen dessen Schließung kämpft. Enttäuscht sei man „über die Art und Weise“, wie dabei vorgegangen wird.

Der neue Eigentümer des Wohnheims, die Erzdiözese München Freising, will das Gebäude abreißen, bis Ende September müssen alle Bewohner ausziehen (AZ berichtete).

Im Wohnheim wundert man sich nun darüber, wie das gestern noch „stark baufällige“ Wohnheim plötzlich eine sichere Unterkunft für Flüchtlinge sein könne.

Zudem wünschen sich die Studenten, dass das internationale Flair ihres Wohnheims bei der Unterbringung der neuen Bewohner eine Rolle spielt: „Ich würde mir wünschen, dass man am Johanneskolleg ein Integrationsprojekt realisiert, wo Studenten und Flüchtlinge gemeinsam wohnen können“, sagt Hochholzer. Die Studenten könnten Flüchtlinge bei Behördengängen unterstützen und in ihre Gemeinschaft einbinden.

Lesen Sie auch: Studenten demonstrieren gegen Schließung des Johanneskollegs

Für die Erzdiözese ist das jedoch kein gangbarer Weg. Das Ende des Wohnheims und die Unterbringung der Flüchtlinge seien zwei verschiedene Dinge: „Man kann beide Sachen nicht vermischen“, sagt Sprecher Bernhard Kellner. Die Stadt habe gerade in den Wintermonaten große Schwierigkeiten, Flüchtlinge unterzubringen. Deshalb sei sie an die Diözese herangetreten.

Die Unterbringung von Flüchtlingen im „Joko“ sei eine Zwischenlösung für die kalten Monate: „Hier geht es darum, die schlimmste Not zu lindern.“

Sollte sich das Kolleg als Standort eignen, könnten von Oktober bis April Flüchtlinge an der Hiltenspergerstraße einziehen. Wie viele Menschen genau, ist noch unklar. Die Prüfungen laufen noch.

Der Abriss würde sich dann dementsprechend nach hinten verschieben.

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