In Hotel-Innenhof: Steinstatue erschlägt italienisches Mädchen (7)

Der München-Urlaub endet für ein Kind aus Italien tödlich: Eine 200 Kilo schwere und 1,4 Meter hohe Steinstatue fiel um und verletzte die Siebenjährige so schwer, dass sie im Krankenhaus verstarb.
Hüseyin Ince
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Das 7-jährige Mädchen aus Neapel wurde in einem Hotel-Innenhof von einer Steinstatue erschlagen.
Das 7-jährige Mädchen aus Neapel wurde in einem Hotel-Innenhof von einer Steinstatue erschlagen. © privat

Isarvorstadt - Die Tochter eines italienischen Paares spielt im Innenhof eines Hotels, als die 200-Kilogramm-Figur auf sie umkippt. Sie stirbt in der Klinik. 

Hotel in München: Statue begräbt Mädchen (7) unter sich

Diese Lebensgefahr zu erahnen, war wohl für alle Beteiligten fast unmöglich. Ein siebenjähriges Mädchen aus Italien ist bei einem München-Ausflug mit ihren Eltern am Freitagabend ums Leben gekommen, während sie im Innenhof eines Hotels in der Isarvorstadt spielte. Der Tod lauerte auf sie im Urlaub. 

Laut Polizei wurden alle im Hotel durch die Schreie des Kindes gegen 19.30 Uhr erschüttert. Aus bisher ungeklärter Ursache fiel eine 200 Kilogramm schwere Statue um, direkt auf das Mädchen. Der Sockel – etwa 40 mal 40 Zentimeter lang und breit – war nicht am Boden befestigt.

Die Statue erdrückte das Mädchen. Die mythische Figur, die dort wohl seit Jahren auf der Wiese steht, verletzte die Siebenjährige so stark, dass sie zwar zunächst in eine Schwabinger Klinik gebracht werden konnte. Ersthelfer reanimierten sie auf der Fahrt dorthin.

Doch die Ärzte konnten sie nicht mehr retten. Aufgrund ihrer heftigen inneren Verletzungen verstarb das Mädchen noch am Freitagabend. Laut den Ärzten der Schwabinger Klinik hatte das Kind einen Leber- sowie Milzriss erlitten. Auch ihre Lunge wurde durch das massive Gewicht der steinernen Statue gequetscht.

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Laut italienischen Medienberichten heißt das Mädchen Lavinia. Ihre Eltern, Michele Trematerra und Valentina Poggi, sind offenbar bekannte Anwälte in Neapel. Sie leben auf der nahen Insel Ponza, westlich von Neapel.

Die italienische Tageszeitung "Corriere del Mezzogiorno" schreibt, dass der Vater beim Unfall zwar in Blickweite war, aber nicht mehr eingreifen konnte.

Vater muss zusehen, wie die Statue umfällt

Hilflos musste er zusehen, wie die steinerne Statue auf seine Tochter kippte. Michele Trematerra sei demnach auch bei der Fahrt in die Klinik dabei gewesen.

Die Ermittlungen rund um das Münchner Hotel hat inzwischen das Kriminalfachdezernat 1 übernommen. "Vorsatz kann derzeit ausgeschlossen werden", sagte ein Polizeisprecher. Doch gelte es jetzt, herauszufinden, wie die 1,40-Meter-Statue umkippen konnte. 

Sind die Kinder auf die Statue geklettert?

Laut Polizei war die italienische Familie mit einem befreundeten Paar in München, das einen achtjährigen Sohn hat. Es muss unter anderem geklärt werden, ob und welches der beiden Kinder auf die Statue geklettert ist. Überwachungskameras, die den Unfall aufklären könnten, gibt es an der Stelle laut Polizei nicht.

War die Statue nicht ausreichend vom Hotel gesichert?

Es ist auch denkbar, dass das Hotel haftbar gemacht wird. Grundsätzlich haben Unternehmen mit Kundenverkehr, insbesondere Hotels, eine sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Falls die Statue vom Hotel aufgestellt wurde, könnte die Frage aufgeworfen werden, ob die schwere Figur auf dem Rasen denn ausreichend gesichert gewesen ist, ohne dort verschraubt zu sein.

Vater und Mutter der verunglückten Lavinia sind völlig traumatisiert. Sie werden weiterhin vom Kriseninterventionsteam (KIT) der Schwabinger Klinik betreut.

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22 Kommentare
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  • Le Bavarois am 29.08.2022 00:48 Uhr / Bewertung:

    Die Verkehrssicherungspflicht n. Paragraph 823 ff BGB gilt für alle Bürger!

  • Leserin am 28.08.2022 21:42 Uhr / Bewertung:

    Mein Beileid für die Eltern, Verwanten und Freunde des Mädchens.
    So etwas zu lesen macht mich einfach zu tiefst traurig. Es ich einfach schrecklich, wenn ein kleines Kind so plötzlich und brutal aus dem Leben gerissen wird.

  • Knoedel am 28.08.2022 19:28 Uhr / Bewertung:

    Eine sehr tragische und traurige Sache. Ich möchte von allen Beteiligten in keiner Haut stecken. Was ich aber voll daneben finde, ist das jetzt schon die "Messer gewetzt" werden.

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