"Ich bin gespannt, ob die Leute das bezahlen"
84 Quadratmeter, fast 2.000 Euro Miete: An der Friedenheimer Brücke werden 100 neue Wohnungen vermietet.
Neuhausen - Auf einem Bild ziehen Schwäne ihre Runden vor dem Nymphenburger Schloss, "idyllisches Wohnen im Herzen der Stadt" steht auf der Internet-Seite des Wohnprojekts.
Anna Hanusch klingt ein bisschen belustigt, als die AZ sie auf die Mietangebote hinweist. "Das wird beworben als wunderschön im Grünen gelegen", sagt die Bezirksausschuss-Chefin von den Grünen. "Dabei liegt es zwischen DHL-Postanlage, dem Backstage und bald auch noch der Stammstrecken-Baustelle."
Mehr als 100 neue Mietwohnungen bewirbt die Immobilienfirma Butschal im Internet (wovon einige bereits vermietet sind). Eine 57-Quadratmeter-Wohnung mit zwei Zimmern gibt es zum Beispiel für 1.116 Euro Kaltmiete, warm kostet die Wohnung mit Tiefgaragenstellplatz 1.386 Euro Miete. Eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 84 Quadratmetern gibt es für 1.881 Euro warm plus 100 Euro Tiefgarage.
"Endlich! Ihre neue Wohnung in München-Neuhausen!" steht auf der Homepage. Wenn man sie sich leisten kann. "Ich bin wirklich gespannt, ob die Leute das bezahlen", sagt Anna Hanusch.
Sie betont, dass in der Nachbarschaft an der Arnulfstraße auch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag baut, ein Reichen-Ghetto entstehe hier also sicher nicht. Und doch hält Hanusch es heute für einen Fehler, wie große Flächen hier dem freien Markt überlassen wurden.
"Im Rückblick muss man sagen, dass es schon gut gewesen wäre, wenn zum Beispiel auch Genossenschaften zum Zug gekommen wären", sagt Hanusch. Stattdessen sind teure Mietwohnungen entstanden. Die sich der normale Neuhauer eher nicht wird leisten können.
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