Hypovereinsbank verkauft Areal am Tucherpark

Schwabing - Das Areal zwischen Tivolistraße, südlichem Englischen Garten, Ifflandstraße und Isarring heißt bekanntlich Am Tucherpark. In den späten 60er Jahren entstand hier ein moderner Büropark nach amerikanischem Vorbild. Architekt war Sep Ruf.
Für einen Kaufpreis von bis zu 1,2 Milliarden Euro, schätzen Insider, hat die Hypovereinsbank das mehr als zwölf Hektar große Areal (etwa 25 Fußballfelder) am Englischen Garten jetzt verkauft. Über den genauen Kaufpreis wurde zwar Stillschweigen vereinbart. Trotzdem gilt dieser Verkauf als einer der größten Immobilien-Deals seit langem in München.
Verdichtung und Wohnraum "Am Tucherpark" geplant
Zusammen mit dem Projektentwickler Hines hat die Commerz Real AG, ein Unternehmen der Commerzbank Gruppe, das riesige Gelände gekauft. Darauf: sieben Bürogebäude, das 15-stöckige Hilton-Hotel, ein Rechenzentrum und der Sportcampus der Hypovereinsbank – 148.000 Quadratmeter Mietfläche für den offenen Immobilienfonds Hausinvest. "Eine einmalige Gelegenheit für unsere Anleger", sagt dazu Andreas Muschter, Vorstandsvorsitzender der Commerz Real.
Die Hypovereinsbank bleibt als Mieter der Verwaltungs-Gebäude und des Sportclubs. Die neuen Besitzer wollen das Quartier "Am Tucherpark" weiterentwickeln: Sie möchten das parkähnliche Gelände verdichten und für eine breitere Bevölkerung erschließen. Geplant sind Modernisierungen und Umbauten der Büropavillons – und ergänzende Gebäude.

Auch neue Wohnungen sind hier am Englischen Garten geplant: "Zwar stehen wir mit unseren Plänen noch ganz am Anfang, doch ist es unser Ziel, auch geförderten und somit bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und somit einen Beitrag zur Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes in München zu leisten", sagt Alexander Möll, Geschäftsführer von Hines Deutschland.
USA-inspirierte Architektur steht unter Ensembleschutz
Der Tucherpark zählt zu den wenigen einheitlich geplanten Büroquartieren der Nachkriegszeit. Der moderne Büropark mit dem 500-Zimmer-Hotel Hilton, das kurz vor den Olympischen Spielen 1972 eröffnet wurde, steht unter Ensembleschutz. Bei dieser Spielart des Denkmalschutzes geht es darum, Gruppen von Gebäuden in ihrem architektonischen Zusammenspiel historisch zu erhalten.
Übrigens: Das markante Hilton Hotel steht genau an der Stelle, an der früher einmal die "Tivoli-Kunstmühle" war– eine beliebte Ausflugsgaststätte für die Münchner im südlichen Englischen Garten.
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