Klimaschutz in München: Grüne und CSU wollen ein Holz-Hochhaus
Von einer Reise nach Wien kommen die Münchner Stadträte inspiriert zurück: Was sie sich im Bereich Bau für München wünschen.
München - Ein Holzhaus in Hybridbauweise, Energiespeicherung in Beton und mobile Studenten-Wohncontainer aus Holz: Zusammen mit den Rathaus-Grünen hat die CSU-Stadtratsfraktion diese Vorschläge jetzt in drei gemeinsamen Anträgen eingereicht. Inspiration war eine Reise des Gesundheits- und Umweltsausschusses nach Wien. Schon während der Reise habe man beschlossen, die Grünen für die Anträge zum nachhaltigen Bau mit ins Boot zu holen, sagt Stadtrat Sebastian Schall (CSU) der AZ. Schall: "Wir haben uns gut unterhalten und dann zusammengetan."
"HoHo" in Wien - bald auch in München?
Mit ihrem offiziellen Kooperationspartner, der SPD, sei eine Zusammenarbeit beim Thema Gebäudestandards schwierig. "Der SPD geht es oft um eine besonders preisgünstige Umsetzung", findet Schall.
Ein zentraler Vorschlag ist, dass der geplante Neubau des Gebäudes des Referates für Gesundheit um Umwelt (RGU) in der Holz-Hybridbauweise umgesetzt werden soll. Vorbild ist das Holzhochhaus "HoHo" in Wien. Es handelt sich um ein 84 Meter hohes Gebäude. Der RGU-Neubau solle diese Höhe zwar nicht erreichen, könnte jedoch als Holzhybridbau neue Standards für München setzen, so die Idee der Stadträte.
Idee: Holzcontainer für Studenten und Azubis
Beim "HoHo" in Wien dienen Betonkerne der Versorgung und Erschließung des Gebäudes. Der Holzbauanteil ab dem Erdgeschoss liegt bei 74 Prozent, wodurch 2800 Tonnen CO²-Äquivalent gegenüber der Ausführung in Stahlbeton eingespart werden können. Eine weitere Idee ist die Energiespeicherung in Betonbauten. Das Prinzip: In Betondecken wird ein Rohrsystem eingebaut. Je nach Jahreszeit fließt darin warmes oder kaltes Wasser, was für die Wärme- und Kälteversorgung sorgt.
Die Wärme für Beheizung und Warmwasser wird über Grundwasser-Pumpen in Verbindung mit Erdwärme-Tiefensonden erzeugt. CSU und Grüne wünschen sich die Bauweise für die städtischen Wohnungsbaugesellschaften.
Ebenfalls wollen die Stadträte Holzcontainer für Studenten und Azubis im energiesparenden Passivhausstandard, die auf den wenigen Freiflächen in der Stadt Platz finden könnten.
Lesen Sie hier: Der AZ-Kommentar zum Thema
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