Horrorvideo von Peta: Modehäuser verbannen Angora!
Ein Video zeigt, wie brutal Angora-Kaninchen leiden müssen. Auch Münchner Bekleidungsgeschäfte reagieren sofort.
München - Sie schreien vor Schmerzen: Auf dem Video, das die Tierschutzorganisation Peta veröffentlicht hat, sieht man, wie brutal Angorakaninchen für die Gewinnung der Wolle behandelt werden.
"Wie auf einer Streckbank werden sie fixiert, indem ihre Vorder- und Hinterbeine an den Enden eines Holzbrettes gefesselt werden", kommentiert Peta die Szenen. "Sie winden sich, um den scharfen Scheren oder Schurmaschinen zu entfliehen."
Auf dem Videomaterial ist auch dokumentiert, wie Arbeiter in dem asiatischen Betrieb den Tieren gewaltsam das Fell aus der Haut reißen. Die Aufnahmen sehen Sie in der Bilderstrecke oben.
90 Prozent der weltweit verwendeten Angorawolle stammt aus China und landet sehr oft auch auf dem deutschen Markt.
Der Modekonzern H&M, der alleine in der Münchner Altstadt drei Filialen betreibt, hat reagiert und - vorerst - die Produktion von Kleidungsstücken mit Angorawolle gestoppt.
"H&M akzeptiert nicht, dass Tiere schlecht behandelt werden", teilte das Unternehmen mit. Gekaufte Angora-Pullis können Münchner Kunden bis auf weiteres umtauschen.
Pullis oder Schals aus Angora, die schon in den Läden liegen, würden aber noch verkauft.
C&A, in München unter anderem in der Kaufingerstraße präsent, hat ebenfalls angekündigt, keine Angora-Produkte mehr zu bestellen.
Die Firmen Lindex, Gina Tricot und MQ erklärten sogar, ab sofort und für die Zukunft vollständig auf Produkte aus Angorawolle verzichten zu wollen.
Der deutsche Textilhändlerverband will seine Mitglieder über das Thema informieren. "Allerdings ist es für den klassischen Modehändler wahrscheinlich schwierig zu reagieren", sagt der Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Textileinzelhandels (BTE), Axel Augustin.
Die meisten Händler haben Augustin zufolge kaum einen Überblick darüber, welche Pullover einen Angora-Anteil enthalten.
Es gebe in Deutschland nur wenige Modehändler, die selbst produzierten oder Kleiderproduktionen in Auftrag gäben, so Augustin. Deswegen seien die Bestandteile eines Kleidungsstücks bei den Unternehmen nicht zentral erfasst.
"Sofern ein Pullover nicht gerade als reiner Angora-Pullover beworben wird, ist es schwierig für den Händler." Er könne dann allenfalls die Etiketten aller Teile nach Angora-Angaben durchsehen. Das sei aber eher unrealistisch.
Kunden, die auf Nummer sicher gehen wollen, müssen das wohl vorerst selber übernehmen.
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