Horror-Käfer nähert sich dem Riemer Park

Wo er seine Eier ablegt, bleiben nur zerstörte Bäume zurück: Der Asiatische Laubholzbockkäfer kommt dem Riemer Park immer näher...
Riem - Vor Staats- und Gemeindegrenzen macht der Asiatische Laubholzbockkäfer natürlich nicht Halt. Auch nicht vor der bayerischen Grenze. Er ist von Asien mit Verpackungsholz eingereist und könnte im Münchner Osten zum Problemkäfer werden.
2012 wurde er in Feldkirchen erstmals entdeckt und breitet sich seither aus. Mehrere tausend Bäume mussten gefällt werden, es soll der größte Befall in Europa sein.
Seit letztem Sommer reicht die Quarantänezone, die das Forstamt Ebersberg eingerichtet hat, bis in die Messestadt und den Riemer Park (AZ berichtete). Nun wird sie nach Süden und Westen erweitert.
Professionelle Baumkletterer, die die Laubbäume in der Quarantänezone regelmäßig kontrollieren, haben jetzt Brutstätten in Haar entdeckt. Direkt an der Stadtgrenze, in Salmdorf, waren die Käfer schon ausgeflogen, in Ottendichl saßen sie im Baum.
Keine natürlichen Feinde
Der Käfer zerstört die Bäume: Hat der Laubholzbockkäfer seine Eier abgelegt, ist der Baum verloren. Die Maden bohren sich ins Innere.
Wenn sie nach zwei Jahren als Käfer ihre Kinderstube verlassen, gleicht die einem Schweizer Käse.
Dem Insekt ist schwer beizukommen, in Deutschland hat er keine natürlichen Feinde.
Großräumige Fällungen
Jetzt versucht das Ebersberger Amt, möglichst alle Brutstätten zu finden, ehe die Käfer schlüpfen. Dann wird großräumig gefällt. Auch die Münchner Stadtgärtner suchen im Riemer Park. Bisher wurde nichts gefunden.
Doch die Grünen mahnen jetzt mehr Information an. Laut Forstamt werden heuer die Käfer – dem Zyklus entsprechend – vermehrt fliegen.
„Das ist eine Riesenbaustelle!“, warnt Mitarbeiterin Alexandra Kelch.