Hoffnung für Pasing - wie das Viertel attraktiver werden soll
Pasing - Eingefleischte Pasinger denken so: "Erst bin ich Pasinger, dann bin ich Münchner", sagt Pasings BA-Chef Frieder Vogelsgesang (CSU). Denn Pasing war bis 1938 eine eigene Stadt vor den Toren Münchens.
Als "traurig" empfinden jetzt viele Bürger und Geschäftsleute die Veränderungen im Pasinger Zentrum. Als "unbefriedigend" empfindet auch Lokalpolitiker Vogelsgesang die aktuelle Situation in Pasings Mitte: mit den vielen leerstehenden Läden, neuen Döner- und Friseurgeschäften überall - und dem allseits beklagten Verkehrschaos.
Mit Lichtstrahlern wird das Rathaus in Szene gesetzt
Die Pasinger sollen die Veränderungen in Zukunft weniger schmerzen. Ihr Viertel soll einladender werden: Deshalb realisiert jetzt der Lichtplaner Florian Zach ein Beleuchtungskonzept für das Pasinger Zentrum - für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Das Türmchen am Rathaus wird mit Strahlern in Szene gesetzt. Stuck und historische Fassadenteile des Kring-Hauses in der Gleichmannstraße werden "konzentriert angeleuchtet".
Die "etwas trübe Straßenbeleuchtung" (so Vogelsgesang) in der Gleichmannstraße werden sogenannte "Kronleuchter" aufpeppen: Moderne Lichtobjekte in Ringform illuminieren den Straßenraum zusätzlich. Bis 23 Uhr setzen sie eine Blickachse vom Pasinger Bahnhof zum Marienplatz - mit LED-Leuchten und niedriger Wattzahl.
"Das wird ein großer Gewinn für Pasings Zentrum"
147.000 Euro aus dem Stadtviertelbudget lässt sich der Bezirksausschuss das Lichtkonzept kosten. 30.000 zusätzliche Euro stammen aus dem Topf des Städtebaufonds. "Das wird ein großer Gewinn für Pasings Zentrum. Die kluge Beleuchtung ist sinnvoll, denn sie macht die Atmosphäre insgesamt freundlicher", sagt BA-Chef Vogelsgesang. Ihm persönlich gefallen die Effekte der Strahler, die ab Frühsommer 2021 installiert sein werden. "Das Licht ist nicht die Lösung schlechthin. Pasings Probleme sind vorhanden. Das ist ein Baustein von vielen, um Pasing angenehmer und schöner zu machen", fügt der er hinzu.
Der zweite Ansatzpunkt für die Optimierung des Münchner Westens ist ein "Verkehrsworkshop". Die Stadtviertelpolitiker haben einen solchen von der Stadtverwaltung gefordert. Den Termin stimmen BA und Planungsreferat gerade ab. "Das Verkehrskonzept muss nachgebessert werden. Das ist ein schwieriges Thema", stöhnt Frieder Vogelsgesang. Aktuell fordert sein BA geschlossen eine Tempo-20-Zone im Pasinger Zentrum. "Wir brauchen ein Parkraum-Management, damit das KVR ermächtigt wird, gegen unsere Falschparker vorzugehen, die dreist stundenlang unbehelligt auf dem Gehweg stehen", ärgert sich der BA-Chef.
Neuer Treffpunkt, fertige Wohnungen und ein Restaurant
"Pasing hat Potenzial!", finden viele Bürger und Lokalpolitiker im Münchner Westen. Für die Neu-Belebung des früheren Herzstücks, des Pasinger Marienplatzes, gibt es jedenfalls eine Menge guter Nachrichten: Die neuen Wohnungen im früheren "Hotel zur Post" sind fast fertiggestellt. Im Parterre zieht im Frühjahr das lokale Alten- und Servicezentrum ein.
Im modernen Hotel, das am Marienplatz im Bau ist, eröffnet das Restaurant "Cotidiano". Und im nahezu leerstehenden denkmalgeschützten Kopfmillerhaus an der Ecke zur Gleichmannstraße eröffnet bald ein Café. Das verwaiste Klostergebäude, aus dem die Pasinger Polizei ausgezogen ist, könnte bald zu einer Schule werden.
Bei den Ideen für ein lebenswertes und liebenswertes Pasing gibt es weiterhin "Luft nach oben", findet Frieder Vogelsgesang. Nicht nur eingefleischte Pasinger hoffen, dass sich in nächster Zeit wieder besondere, nette und gepflegte Geschäfte im Zentrum des Viertels ansiedeln. Viertel-Bürgermeister Vogelsgesang wirbt: "Wir haben hier Platz! Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass das mit Pasing noch einmal etwas wird."