Hier will der BA bis zu 1000 zusätzliche Wohungen
Der Bezirksausschuss will das geplante Wohngebiet am alten Floriansmühlbad noch größer anlegen, doch die Stadt befürchtet, dass es dann zu lange dauert.
Schwabing - Wenn irgendwo nachverdichtet werden soll und Pläne für große Wohnanlagen die Runde machen, dann stellen sich den Bürgern und in deren Namen auch dem Bezirksausschuss meist erst einmal die Nackenhaare auf. Erst recht, wenn eine Idylle wie das stillgelegte Floriansmühlbad im Norden der Stadt betroffen ist.
In diesem Fall ist es anders: Der Schwabinger BA-Chef Werner Lederer-Piloty will das hier geplante Wohnbauprojekt mit 30 000 Quadratmetern Wohnbaufläche ausweiten – um 800 bis 1000 Wohnungen.
Man muss kein Immobilienexperte sein, um zu wissen, dass Wohnungen in München eigentlich immer gebraucht werden und jede zusätzliche der Mietsituation in der wachsenden Stadt guttut. Und um zu wissen, dass sich unmittelbar die Frage stellt: Wo ist Platz dafür?
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Darauf hat der BA eine Antwort: Der benachbarte TS Jahn will seine vier Hektar großen Flächen gern verkaufen. Der Verein braucht das Geld um weiter im Norden eine Dreifachturnhalle zu bauen.
Irgendwie scheinen die Rollen vertauscht: Bei der Stadt stößt die Forderung nach zusätzlicher Bebauung auf wenig Gegenliebe. Zwar reichte die Fraktion FDP-Hut-Piraten noch einen Änderungsantrag ein, die Flächen mit dem Golfplatz im Bebauungsplan aufzunehmen.
Endgültige aus für das Floriansmühlen-Bad?
Doch der Großteil der Stadträte teilte die Befürchtung von Stadtbaurätin Beate Merk, dass sich das Projekt dann verzögern würde.
Die Enttäuschung ist angesichts des Standortes, auf den man sich bei der Stadt geeinigt hat um so größer. Denn damit sind alle Hoffnungen, dass das schöne Floriansmühlbad aus seinem Dornröschenschlaf erweckt wird dahin.
Und nicht wenige, die hier seit Jahrzehnten leben, haben es noch gut in Erinnerung, bis es 1989 an die Hypobank verkauft wurde und seither darauf wartet, genutzt zu werden. Zuletzt gab es 2014 einen Vorstoß der SPD, das Gelände zu kaufen und das Bad wiederzubeleben – allerdings ohne Erfolg.
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Dem aktuellen Stadtratsbeschluss zufolge sollen die Flächen östlich des Baches als öffentliche Grünflächen hergerichtet werden. Derzeit liegen sie, abgesehen von regelmäßiger Mahd, brach.
Pläne zur Neuentwicklung des Gebietes westlich des Garchinger Mühlbachs wurden schon 2012 präsentiert. Zwei Jahre später beklagte der Bezirksausschuss sich darüber, nicht ausreichend informiert zu werden, die Planungen seien bis dahin auch nicht vorgestellt worden.
Damals bat der BA auch um einen Zeitplan für Wettbewerb und Planungsverfahren – um sich gegebenenfalls beteiligen zu können.
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