Herzlos-Diebstahl: Einbeinigem den Rollstuhl gestohlen

München - "Wie kann man nur so gemein sein? Ich brauch' doch den Rollstuhl so dringend", sagt Andreas Fuchs.
Der Münchner arbeitete früher als Maschinentechniker bei BMW. Dann wurde bei ihm Nierenkrebs diagnostiziert. Bei einer Operation wurde ihm eine Niere entfernt. Später litt er so massiv unter Durchblutungsstörungen, dass ihm das rechte Bein oberhalb des Knies amputiert werden musste.
"Ich habe zwar eine Prothese, aber mit der gibt es ständig Probleme", erzählt der 69-Jährige aus dem Hart. Mit dem Rollator kann er kaum mehr als 20 oder 30 Meter gehen. "Für längere Strecken brauche ich unbedingt den Rollstuhl", sagt Andreas Fuchs. "Ich habe Tränen in den Augen, jedes Mal wenn ich daran denke."
Am Samstag, dem 13. Januar, verschwand sein Rolli. Der Rentner wollte zum Einkaufen. Weil er im zweiten Stock wohnt, hatte er den Rollstuhl wie immer auf einem eingezäunten und abgesperrten Stellplatz vor dem Mietshaus im Starenweg abgestellt.
Der Rentner hatte den Rolli sogar extra mit einer massiven Metallkette und einem Zahlenschloss gesichert. Doch es half alles nichts. Der Rollstuhl ist weg. Gestohlen. Er suchte zunächst zusammen mit einem Freund. Doch nirgends gab es eine Spur. Der Hausmeister sah sich in der Siedlung um. Ohne Erfolg. Niemand hat Verdächtiges beobachtet oder jemanden gesehen, der einen leeren Rollstuhl schob. Der Rentner erstattete bei der Polizei Anzeige.
Der neue Rolli kostet über 1.000 Euro. Andreas Fuchs müsste ihn von seiner schmalen Rente bezahlen. Gut 1.500 Euro hat er monatlich zur Verfügung. "Ich habe etwas gespart, trotzdem ist das eine Menge Geld", sagt er und hofft, dass die Versicherung einspringt.
Einer Frau im Hasenbergl war an Weihnachten der Rollstuhl gestohlen (AZ beichtete) . Er ist bis heute verschwunden, dennoch nahm die Geschichte ein Happy End.