Heizkraftwerk Süd: Grüne wollen den Turm retten

Der Kamin des Heizkraftwerks in Sendling soll schleunigst abgerissen werden, doch nun versuchen die Grünen, das zweithöchste Bauwerk der Stadt doch noch zu retten.
Sendling - Nun doch wieder alles anders in Sachen Heizkraftwerk-Kamin? Erst Vorgestern hatten die Stadtwerke (SWM) angekündigt, Mitte dieser Woche mit dem Rückbau des Schlotes zu beginnen. Der ist ziemlich aufwendig: Eine Woche lang wird ein Aufzug außen installiert. Beim Rückbau werden dann zunächst die Stahlrohre im Inneren, die seit 1997 nicht mehr benutzt werden, demontiert.
Doch jetzt will die Grünen-Stadtratsfraktion das Bauwerk doch noch retten. Stadträtin Anja Berger fordert in einem Dringlichkeitsantrag, Stadt und Stadtwerke mögen gemeinsam prüfen, ob der Abriss des Hochkamins trotz des Geothermieprojekts auf dem Areal vermieden werden kann. Immerhin sei der mit seinen 176 Metern das zweithöchste Bauwerk der Stadt, nach dem Olympiaturm, und gehöre zum Stadtbild, sagt Berger.
Zahlreiche Ideen für alternative Nutzung
Dann solle per Machbarkeitsstudie herausgefunden werden, welche Nutzungen dort möglich wären. Die Geothermie habe natürlich Vorrang, so Berger, dennoch sei es sinnvoll, zu prüfen, ob es nicht doch eine Möglichkeit des Erhalts gibt. "Ideen für alternative Nutzungen gibt es zur Genüge: eine Aussichtsplattform mit gastronomischem Angebot, ein Graffitiprojekt oder ein Energiemuseum", sagt die Stadträtin. "Ich fordere die Stadtwerke auf, keine Fakten zu schaffen, solange diese Prüfung andauert."
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