Hackerbrücke soll Fahrradstraße werden

Der Bezirksausschuss möchte aus der Hackerbrücke eine Fahrradstraße machen. Die Stadt prüft das Vorhaben jetzt.
Sophie Anfang |
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Auf der Hackerbrücke ist’s ganz schön eng, Radler und Autos teilen sich die Fahrbahn. Kommt jetzt die Fahrradstraße?
AZ-Archiv Auf der Hackerbrücke ist’s ganz schön eng, Radler und Autos teilen sich die Fahrbahn. Kommt jetzt die Fahrradstraße?

Ludwigsvorstadt - Wer über die Hackerbrücke radelt, merkt: Hier ist’s eng. 3,50 Meter ist die Straße breit, Autos, Motorräder, Lkw und Radler konkurrieren um den begrenzten Platz. Die Grünen im Bezirksausschuss Ludwigvorstadt-Isarvorstadt (BA2) wollen den Radlern jetzt die Vorfahrt geben und haben einen entsprechenden Antrag durchgebracht. Die Hackerbrücke soll künftig zur Fahrradstraße werden.

Fahrradstraßen sind im Prinzip straßenbreite Radwege (siehe unten). Autos dürfen hier nur fahren, wenn das ausdrücklich genehmigt wird. Das wollen auch die Grünen: Der motorisierte Verkehr soll nicht gänzlich ausgesperrt werden. Künftig sollen aber Radler das größere Gewicht auf der Straße haben und sich den Autos nicht mehr unterordnen.

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Schon jetzt ist die Geschwindigkeit auf der Hackerbrücke auf 30 km/h beschränkt. Das reicht den Grünen aber nicht. „Daran halten sich nur wenige“, sagt Grünen-Sprecher Benoît Blaser. Ein weitereres Problem sehen die Grünen darin, dass viele Autofahrer Radler nur sehr knapp überholen würden. Vorgeschrieben ist ein Überholanstand von mindestens 1,50 Metern. Der werde aber von vielen unterschritten.

Deshalb sollten Radler auf der Hackerbrücke künftig das Tempo bestimmen, so die Grünen. Das sei auch für Autofahrer verkraftbar, so Blaser: „Die Hackerbrücke ist nicht sehr lang.“ Somit sei der Zeitverlust für Pkw überschaubar.

Die CSU äußerte in der BA-Sitzung zwar Bedenken, dass die Hackerbrücke nicht nur für Radler, sondern auch für Autos eine Bahnquerung sei. Sie regte an, die Gewichtsbeschränkung auf 7,5 Tonnen zu erweitern – die Grünen hatten gefordert, Laster, die schwerer als 3,5 Tonnen sind, die Benutzung der Brücke zu verbieten.

So wurde es letztendlich auch abgestimmt. Der Antrag des BA ist nun an die Stadt geschickt worden. Dort werde man ihn prüfen, sobald er eingegangen ist, sagt KVR-Sprecher Johannes Mayer. Der Ausgang sei völlig offen. „Ein wesentlicher Teil der Überprüfung ist, welcher Verkehr dort überwiegt.“ Also ob dort mehr Radl als Autos fahren. Nur dann könne eine Fahrradstraße eingerichtet werden.

Benoît Blaser ist zuversichtlich, dass ihr Antrag von der Stadt positiv aufgenommen wird. Vor zwei Jahren hatte die Verwaltung einen Antrag aus dem BA2 noch abgelehnt. Schon damals wollte man dort eine Fahrradstraße. „Ich bin der Meinung, dass es die Stadt jetzt anders sieht“, sagt Blaser.

Immerhin habe es die Stadt auch zunächst abgelehnt, die Geschwindigkeit auf der Brücke auf 30 km/h zu beschränken – was der BA gefordert hatte. Wenig später habe die Verwaltung dann selbst das Tempolimit eingeführt.

 

Das bedeutet Fahrradstraße

 

Auf einer Fahrradstraße wird die ganze Fahrbahn zu einem Radweg. Nebeneinanderfahren ist also ausdrücklich erlaubt. Andere Fahrzeuge dürfen die Fahrradstraße nur benutzen, wenn dies durch ein Zusatzschild gekennzeichnet ist. Bei der Hackerbrücke wäre das nach dem Willen des BA der Fall. Autos und Motorräder dürfen auf Fahrradstraßen jedoch maximal 30 km/h fahren – Radler bestimmen jedoch die Geschwindigkeit: Sind langsame Radler unterwegs, müssen auch Autos langsamer fahren.

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