Großeinsatz in Trudering: Mann zieht Waffe und flieht

Ein bis dato unbekannter Radler bedroht einen 41-Jährigen auf dem Lidl-Parkplatz in Trudering mit einer Waffe. Vorausgegangen war ein banaler Streit in der Kassenschlange.
Ralph Hub
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Am Freitagabend eskalierte in einem Supermarkt ein Streit zwischen zwei Kunden. (Symbolbild)
Am Freitagabend eskalierte in einem Supermarkt ein Streit zwischen zwei Kunden. (Symbolbild) © Lino Mirgeler (dpa)

Trudering - Herbstblues, Maskenfrust, Corona-Depression? Bei manchen Zeitgenossen liegen die Nerven momentan offenbar so richtig blank. Wie ein Vorfall am Freitagabend gegen 19.20 Uhr im Lidl-Markt in Trudering mal wieder beweist.

Die Schlange an der Kasse ist lang. Zwei Männer geraten darüber in Streit. Es wird hitzig. "In drei Minuten mach' ich dich kalt", droht der eine und warnt seinen Kontrahenten, einen Maler (41): "Man sieht sich draußen."

Keine leeren Worte, wie sich schnell herausstellen sollte. Denn auf dem Parkplatz des Discounters an der Corinthstraße eskaliert der absurde Streit um den Platz in der Warteschlange endgültig.

Supermarkt-Parkplatz in Trudering: Mann zieht Pistole

Als der 41-Jährige über den Parkplatz geht, sieht er den Mann, mit dem er sich eben noch an der Kasse gestritten hat, erneut. Er steht am Radlständer und zieht eine Pistole. Er lädt die Waffe nach Angaben eines Polizeisprechers mehrfach durch und richtet dann die Mündung auf den Handwerker.

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Eine brandgefährliche Situation, denn niemand weiß, ob der Radler tatsächlich eine scharfe Waffe im Anschlag hält, ob es eine Gaspistole ist oder nur ein täuschend echt aussehendes Spielzeug.

Sekundenlang passiert nichts, die Männer starren sich an, dann dreht sich der Pistolen-Mann abrupt um, schnappt sich sein Bike und radelt in Richtung Albert-Schweitzer-Straße davon.

Zeugen alarmieren den Polizeinotruf. Innerhalb weniger Minuten treffen rund ein Dutzend Streifenwagen auf dem Parkplatz ein. Die Fahndung nach dem flüchtigen Radler mit der Pistole läuft an. Doch der Unbekannte ist entwischt.

 

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Supermarkt in Trudering hat leider keine Überwachungskameras

Der gesuchte Mann ist etwa 35 Jahre alt, ungefähr 1,70 Metergroß und schlank. Er hat eine athletische Figur und laut Polizei eine "orientalische Erscheinung".

Bekleidet war er mit einer schwarzen Trainingshose, dunklem Trainingsoberteil, einem grauen Baseball-Cap. Er trug eine graue Mund-Nasen-Bedeckung. Der Mann hatte einen Rucksack dabei und fuhr vermutlich ein E-Bike.

Der Lidl-Markt und auch der Parkplatz verfügen über keine Sicherheitskameras, deshalb gibt es kein Video von dem Täter. Hinweise nimmt das Präsidium entgegen. Die Ermittlungen hat das Kommissariat K 65 übernommen.


Zeugenaufruf: Wer sachdienliche Hinweise geben kann, wendet sich bitte an das Polizeipräsidium München, Kommissariat 26, (Telefon 089/2910-0) oder an jede andere Polizeidienststelle.

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17 Kommentare
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  • Berger am 13.10.2020 11:31 Uhr / Bewertung:

    "Orientalisches Aussehen" ist eine Täterbeschreibung, die auf ein bestimmtes Gedankengut schliessen lassen. Muss aber nicht der Maler sein, so was kriegt man auch mal bei der Anzeigenaufnahme vorgeschlagen.

    Leider hilft so was bei der Täterfindung überhaupt nicht. Im Gegenteil. Ausserdem befördert das Vorurteile. Unter den letzten Täterbeschreibungen, die mit "orientalischem Aussehen" daher kamen, waren viele Täter dann letztlich doch nicht aus dem "Orient". Da waren Kasachen mit deutschen Wurzeln, Südamerikaner, Russen und Rumänen dabei. Die hat man ganz sicher nicht wegen der Beschreibung als "Orientale" oder "Südländer" (noch so ein entlarvender Begriff) erwischt.

  • Ach so am 13.10.2020 23:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Berger

    Jetzt ist es also schon rass stisch, wenn versucht wird, eine Täterbeschreibung abzugeben. Dieser vonn Ihnen so getadelte Begriff solch wahrscheinlich vieles (südländ., südeurop., ararb.oder afrikan.)
    einschliessen, wobei Sie diese Begrifflichkeiten sicher auch angeprangert hätten genauso wie ein Hinweis auf die Hautf. Was also darf Ihreer Meinung nachnoch geschrieben werden? Bei (nur) best. Tätern nur noch „Mann“ oder noch ungenauer „Person“ ? So können dann die Täter sicher (nicht) gefunden werden oder soll die Bevölkerung durch objektive Details nur nicht beunruhigt werden?
    Der Leser erwartet objektive Berichterstattung und das bei allen Tätern, egal wo sie herkommen, mit gleichen Details. Es gibt nämlich keine besonders schützenswerte Täter.

  • Ach so am 14.10.2020 10:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Berger

    Diese Beschreibung ist doch nur ein Sammelbegriff für all die anderen, die die Zugehörigkeit zu einem Staat, Kontinent beschreiben, die aber wegen unserer Unsägl. PC auch nicht mehr genannt eerden dürfen. Wie soll man also zur besseren Auffindbarkeit jemanden beschreiben, wenn nicht nach seinem typ. Aussehen. Stände da „nordeurop.,“kämen von Ihnen wohl keine Einwände, da stören dann auch Namensnennungen nicht, oder?Man kann die PC auch ad absurdum führen

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