Großeinsatz der Polizei: Mit sieben Messern in der Fußgängerzone
Altstadt - Am Sonntagabend ist die Polizei wegen einer Bedrohungssituation in die Münchner Altstadt ausgerückt. Wie die Beamten am Montag mitteilten, schlug ein 59-Jähriger gegen 18.55 Uhr das Schaufenster eines Geschäfts am Viktualienmarkt mit einem Stein ein und klaute mehrere Messer aus der Auslage.
59-Jähriger wird festgenommen
Anschließend ging der Mann in Richtung Fußgängerzone und führte die sieben Messer (Klingenlänge jeweils rund zehn Zentimeter) dabei sichtbar mit sich. Passanten alarmierten den Notruf, woraufhin sich zahlreiche Polizisten auf den Weg machten.
Nach wenigen Minuten konnte der 59-jährige Franzose ohne festen Wohnsitz und Beruf gefunden werden. Allerdings reagierte er nicht auf die anwesenden Beamten, die ihm durch die Innenstadt folgten.
Schließlich forderten die Polizisten den Mann unter Vorhalt der Schusswaffe auf, die Messer abzulegen, welche er in Richtung der Einsatzkräfte hielt. Doch der 59-Jährige reagierte zunächst kaum, wohl auch wegen seiner psychologischen Situation. Er flanierte unbeeindruckt in der Fußgängerzone entlang, begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot in sicherer Distanz. Zwischendurch sagte er etwas, das aber niemand verstand. Möglicherweise etwas auf Französisch.
In einer Einkaufspassage konnte der 59-Jährige schließlich nach mehrfachem Einsatz von Pfefferspray gestoppt und festgenommen werden.
Mann in Psychiatrie eingewiesen
Laut Polizei befand sich der Mann "offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand". Er hatte sich die Spitze eines Messers an den Bauch gehalten und sich mit einem Messer selbst verletzt.
Als die Polizisten den Angreifer nach der Festnahme versorgen wollten, griff er einen Beamten an. Dieser wurde verletzt, war aber weiter dienstfähig. Der 59-Jährige wurde zur Behandlung in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Beim Transport verletzte er einen weiteren Polizeibeamten, der ebenfalls weiter dienstfähig war.
Sachschaden in Höhe von 1.000 Euro
An dem Geschäft entstand ersten Schätzungen zufolge ein Sachschaden in Höhe von etwa 1.000 Euro. Zu einer konkreten Gefährdung von Passanten kam es nach aktuellem Ermittlungsstand nicht.
Die weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen, unter anderem wegen Bedrohung und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte, führt das Kommissariat 24.
Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich Viktualienmarkt, Petersplatz, Oberanger und Dultstraße Beobachtungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 24, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.