"Gemüseladen statt Schülerlabor!"
Seit mehr als vier Jahren steht die Ladenzeile bei der Großmarkthalle leer. Es kam zum Streit. Was jetzt dort passieren soll.
Sendling - Im Streit über die Nutzung der Ladenzeile an der Thalkirchner Straße 126 geht die Stadt einen Schritt auf die Sendlinger zu. Die Geschäftszeile musste wegen Einsturzgefahr saniert werden, die Arbeiten haben sich verzögert. Die Händler wurden ausquartiert. Nach gut vier Jahren wird dort immer noch saniert.
Schon das ist aus Sicht der Sendlinger ärgerlich genug. Über die künftige Nutzung war jüngst ein neuer Streit entfacht. Denn zunächst hatte es geheißen, die Stadt plane, in dem Gebäude der ehemaligen Sortieranlagen ein "Schülerlabor" einzurichten, in dem Kinder etwas über gesunde Lebensmittel erfahren sollen.
Doch der Bezirksausschuss und viele Sendlinger in der Bürgerversammlung hatten sich gegen ein solches Labor in den der Ladenzeile ausgesprochen. Sie wollen lieber, dass zum Beispiel wieder ein Gemüsehändler einzieht. "Wir wollen Obst, Gemüse, Fleisch - wie gehabt - in einer Ladenzeile haben mit dem Fischgeschäft", schimpfte SPD-Politiker Ernst Dill im Bezirksausschus.
Jetzt lenkt die Stadt ein. Dieser Laden, aus dem der eine Händler ausgezogen war, habe "zur Verfügung" gestanden, erklärt ein Sprecher im Kommunalreferat die aktuelle Lage. Nachdem die Sendlinger Bevölkerung den Standort jedoch nicht für geeignet befunden habe, bestehe "nicht der Drang, zwanghaft" daran festzuhalten. Er bestätigt, dass die Markthallen momentan nun auf der Suche "nach einer anderen Unterbringungsmöglichkeit auf dem Aral der Großmarkthallen" für das Schülerlabor seien. Eine mögliche Option wäre zum Beispiel das denkmalgeschützte Kontorhaus, man werde die Lage prüfen.
Wann die Ladenzeile denn nun endlich fertig saniert ist, wollen viele Sendlinger auch wissen. "Wenn alles klappt, sollte im Frühjahr 2014 alles fertig sein", sagt der Sprecher im Kommunalreferat. Auch der Fischhändler, der wegen der Sanierung ausquartiert worden war, habe die Option, wieder einzuziehen. Die Fläche, die am Ende bleibe, werde ausgeschrieben.
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