Filiale am Romanplatz: Hunderte wehren sich gegen Postbank-Aus

Am Romanplatz soll die Filiale geschlossen werden - Anwohner und Kunden reichen eine Petition dagegen ein.
Nina Job
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Die Filiale am Romanplatz soll 2022 geschlossen werden.
Die Filiale am Romanplatz soll 2022 geschlossen werden. © Daniel von Loeper

München - Das Aus ist beschlossen, nur das genaue Datum steht noch nicht fest: Im neuen Jahr wird die Postbankfiliale am Romanplatz geschlossen. "Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte", teilte Postbank-Sprecher Oliver Rittmaier mit. Doch mehrere Hundert Kunden und Anwohner wollen das nicht einfach hinnehmen, sie protestieren gegen die bevorstehende Schließung.

Der Rentner Reinhold Meinen (66) wohnt in Nymphenburg und betreut ehrenamtlich Senioren. Er sieht die Grundversorgung insbesondere für die Älteren aus dem Stadtteil gefährdet.

Hunderte Unterschriften gegen die Schließung

In den vergangenen Monaten haben er und seine Mitstreiter mehr als 230 Unterschriften gesammelt. Bei einer parallel initiierten Online-Petition waren es sogar 563.

Die Unterzeichner argumentieren, dass die nächste Postfiliale am Rotkreuzplatz nicht mehr fußläufig und damit viel zu weit sei. Uta T. (82) zur AZ: "Es gibt so viele Ältere hier im Viertel, für uns ist das ganz schlimm."

Die Filiale ist nicht rentabel

Postbank-Sprecher Rittmaier nennt als Grund für die Schließung Unwirtschaftlichkeit. "Wir schließen eine Filiale nicht aus Jux, sondern wenn es sich nicht rechnet." Über alle Altersgruppen hinweg stelle man fest, dass immer mehr Kunden das Online-Banking nutzen und in den Filialen immer weniger Bankgeschäfte abgewickelt würden - wie in allen Banken.

Bargeld gebe es in vielen Supermärkten beim Zahlen mit Karte (Cashback-System). Und für die Postdienstleistungen (Briefmarken, Pakete usw.) werde derzeit noch ein Händler in der Nähe gesucht.

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Dieses "Partnermodell" gibt es schon lange: Wo früher Postbeamte Päckchen entgegennahmen oder ausgaben, übernehmen dies heute Blumenhändler oder Kioskbetreiber. Rittmaier versichert: Man werde die Filiale erst schließen, wenn ein neuer Partner gefunden sei.

2021 sind in München bereits vier Filialen der Postbank geschlossen worden: in der Angerer- und Bergmannstraße sowie in der Agnes- und Fraunhoferstraße. Bis Ende 2023 will die Postbank bundesweit weitere 200 dichtmachen. Dann wären es noch insgesamt 550.

Es bleibt weiter spannend

Die Petition aus Nymphenburg ist inzwischen bei der Post in Bonn eingegangen, bestätigte Oliver Rittmaier der AZ. Sie werde nun bearbeitet. Ob sie das Aus noch verhindern kann?

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  • Der wahre tscharlie am 01.01.2022 15:44 Uhr / Bewertung:

    Das Schlimme daran ist, dass es vor Jahren schon Berichte darüber gab, dass die Zukunft der Banken so aussehen wird. Kleiner Mann mit kleinem Geldbeutel wird seine Geschäfte nur noch am Automaten/Terminal erledigen. Heißt, seine Überweisungen ect. Dazu braucht man kein Personal.
    Der mit sechs-oder siebenstelligen Konto bekommt immer ein persönliches Gespräch mit Termin.

    Oder kleiner Mann machts online. Für alte Menschen ist das natürlich ein Problem. Besonders für jen mit dem Rollator, die dann bei Filialschließungen einen weiteren Weg haben. Aber wenn Rendite vor Kundenfreundlichkeit steht, dann haben wir mit Banken in Deutschland ein Problem.

  • Bongo am 01.01.2022 13:56 Uhr / Bewertung:

    Jamei, die Welt verändert sich halt! Früher sind die Banken den Kunden nachgelaufen, heute müssen die Kunden den Banken nachlaufen.

  • sircharles am 01.01.2022 09:51 Uhr / Bewertung:

    Man steht sich schon jetzt in den Postfilialen die Beine in den Bauch, weil die
    Leute teilweise bis hinter die Eingangstüre anstehen. Da haben sie 5 oder 6 Schalter
    und 3 sind besetzt. Aber fleißig eine Filiale nach der anderen schließen.
    Langsam aber sicher sind wir eine Bananenrepublik.

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