Falkner schießt auf Tauben!
Bis Ende Februar dürfen die Tauben in der Werkstatthalle der DB gejagt werden. Der AZ-Bericht über die Taubentötung hat für viel Wirbel gesorgt. Jetzt steht eine Anzeige ins Haus.
Pasing - Das Veterinäramt und die Stadt München genehmigten der Deutschen Bahn den Abschuss der rund 100 Tiere. Die Bahn hat eine Falknerei beauftragt, den Taubenschwarm in ihrer Reparaturhalle in München-Pasing zu töten.
Zum Einsatz kommen dabei Schrotgewehre. Die Bahn begründet das Vorgehen mit der potentiellen Gesundheitsbelastung der Mitarbeiter durch Tauben und das Risiko der Zerstörung der Elektronik durch Taubenkot.
Der Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) hält die Abschussgenehmigung für tierschutzwidrig und hat die Stadt München aufgefordert, ihre Erlaubnis unverzüglich zu widerrufen.
Sollte das nicht geschehen, wird der bmt Strafanzeige erstatten. „München gehört zu den Städten in Deutschland“, so die bmt-Vorsitzende Petra Zipp, „die das „Konzept zur tierschutzgerechten Regulierung der Taubenpopulation“ eingeführt haben. Wir können vor diesem Hintergrund nicht verstehen, dass die Stadt die tierschutzwidrige Genehmigung zum Abschuss der Tauben erteilt hat.“
Hinzu komme, dass Tötungsaktionen von Tauben sinnlos seien, weil die freien Plätze sofort wieder von nachfolgenden Artgenossen besetzt würden.
„Wir fordern darüber hinaus die Bahn auf“, so Petra Zipp, „die Tauben auf tiergerechte Weise aus der Reparaturhalle abzuziehen – und zwar über einen Taubenturm, in dem die Vögel gefüttert und zwecks Geburtenkontrolle ihre Eier durch Attrappen ersetzt werden.“
Die zahlreichen Reisenden, sagt die bmt-Vorsitzende weiter, "erwarten jetzt ein tiergerechtes und überlegtes Vorgehen von der Deutschen Bahn und keine sinnlose Tötung von Lebewesen".