Es hagelt Anzeigen: Hochzeitskorso behindert Verkehr in der Münchner City
Altstadt - Türkische Hochzeiten sind rauschende Feste, die man schwerlich übersehen kann. Vor allem dann nicht, wenn das Brautpaar und seine Gäste in einem Autokorso erst über die Autobahn und dann quer durch Schwabing schleichen. Jetzt ermittelt die Verkehrspolizei gegen die Hochzeitsgesellschaft. Das Fest könnte deshalb noch hübsch teuer werden für den einen oder anderen Gast.
Nach Zeugenangaben: Schrittgeschwindigkeit auf der Autobahn
Geschmückt mit Blumen, türkischen Fahnen und laut hupend fuhren 20 Limousinen am Samstagnachmittag gegen 13.40 Uhr bei Allach über die A99. Wobei fahren eigentlich übertrieben ist. Die Autos, meist Modelle von BMW, Mercedes und Audi, fuhren nach Angaben von Zeugen phasenweise nur Schrittgeschwindigkeit, manchmal schien es so, als würden sie auf der Autobahn sogar anhalten, um zu feiern.
Einige der festlich gekleideten Hochzeitsgäste lehnten sich mit dem Oberkörper weit aus den Seitenfenstern, sie hupten und jubelten zur Feier des Brautpaares.
Der Autokorso verursachte einen Stau auf der A99. Verärgerte Autofahrer informierten die Polizei. Die Lage war nicht ungefährlich, so ein Polizeisprecher.
Der Korso hatte die Innenstadt als Ziel. Nachdem die Fahrzeuge in der Neuherbergstraße anhielten und die Polizei weitere Einsatzkräfte hinzugezogen hatte, eskortierten mehrere Streifenwagen die Limousinen in kleineren Gruppen in Richtung City.
Am Odeonsplatz war schließlich Schluss
Auch dabei hupten Festgäste laut und lange. Immer wieder bremsten die Fahrer ab, fuhren maximal Schrittgeschwindigkeit. Der Korso nahm weiter die Leopoldstraße. Am Odeonsplatz auf Höhe des Tambosi war Endstation für den Autokorso. Die komplette Hochzeitsgesellschaft wurde von der Polizei rausgewunken.
Die Kennzeichen der Autos wurden notiert. Die Fahrer mussten ihre Papiere vorzeigen. Gegen etliche Hochzeitsgäste wurde Anzeige erstattet. Die Verkehrspolizei ermittelt gegen die Hochzeitsgesellschaft wegen einer ganzen Reihe von Verstößen. Manchen der Fahrer drohen Bußgelder wegen Verkehrsverstößen.
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