Erwin Küchle erlebte nur durch mehrere Wunder den Weltkrieg
Altstadt - In einer Predigtreihe anlässlich des Kriegsendes 1945 sprechen in der Michaelskirche sonntags in der Abendmesse Zeitzeugen. Am 8. März las Unternehmensberater Erwin Küchle (92) ein "Lebenszeugnis in Predigtform".
Er wurde 1944 mit 16 eingezogen. Dass er die sieben letzten Kriegsmonate überlebte, verdankte er mehreren Ereignissen, die er als Wunder bezeichnet. Eines von ihnen: An einem Sonntag im April 1945 lag er hinter einer Mauer – mit vier Handgranaten in den Stiefeln, zwölf Eierhandgranaten im Brotbeutel, zwei Panzerfäusten in den Armen und Patronen auf der Brust. Da schlug drei Meter neben ihm eine Granate ein.
"Unter der Schutzhaube meines Schutzengels"
Er wurde von mehreren Splittern am Arm verletzt. Seine Waffen explodierten nicht. "Ich fühlte mich total geborgen unter der Schutzhaube meines Schutzengels", beschreibt es Küchle. Aus den Monaten im Krieg zog er Impulse, die zu einer Art Lebens-Kompass wurden: die Wahrnehmung der Zeit als Geschenk, das Entfalten der Gaben und Talente, franziskanische Gottfröhlichkeit.
Die Predigten können nachgehört werden unter: st-michael-muenchen
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