Eisbär Yoghi im Tierpark Hellabrunn starb an Nierenversagen

Der Verdacht hat sich bestätigt. Eisbärenmann Yoghi starb an chronischem Nierenversagen. Der genaue Auslöser des Organversagens wird wohl unbekannt bleiben.
München – Gut vier Wochen nach dem völlig unerwarteten Tod von Eisbär Yoghi im Münchner Tierpark gibt es Gewissheit über die Todesursache – zumindest teilweise. Das 17-jährige Eisbärenmännchen starb, wie bereits vermutet, an einem chronischen Nierenversagen. Das habe ein pathologisches Gutachten nun zweifelsfrei geklärt. Unklar bleibt jedoch, was letztlich die Ursache für das Organsversagen war.
Ob Virus oder bakterielle Infektion – ähnlich wei beim Menschen, ist für Mediziner der Auslöser für ein Nierenversagen nach dem Tod oft nicht mehr nachvollziehbar. Sicher ausschließen können die Pathologen lediglich eine angeborene Niereninsuffizienz oder eine Herpes-Infektion.
"Ein beginnendes Nierenversagen ist ein schleichender Prozess, der oftmals ohne klinische Symptomatik verläuft", erklärt Hellabrunns Leitende Tierärztin Dr. Christine Gohl. Hinzu kommt, dass bei Wildtieren erst sehr spät Anzeichen für eine Krankheit sichtbar werden. Um die Krankheit diagnostizieren zu können, hätten die Tierärzte Yoghi regelmäßig Blut unter Narkose abnehmen müssen. "Allerdings muss immer abgewogen werden, wann und ob man ein Tier in Narkose legt, um jedes unnötige Risiko für das Tier zu vermeiden", so Dr. Gohl.
Eisbär Yoghi starb trotz Not-OP
Beim Vater der kleinen Quintana war am Wochenende vor Ostern eine stark blutende Wunde festgestellt worden. Die Tierärzte in Hellabrunn unterzogen ihn sofort einer Notoperation. In den Tagen danach war sein Zusatand stabil, bis er sich am Gründonnerstag drastisch verschlechterte. Am Abend starb Yoghi trotz Intensivbetreuung. Yoghi wurde nur ungefähr halb so alt wie es bei Eisbären in Gefangenschaft die Regel ist.
Die kleine Quintana und Mama Giovanna sollen im Sommer zusätzlich zur Tundra- auch die Felsenanlage nutzen, auf der Yoghi bis zu seinem Tod wohnte.