Nierenversagen: Quintanas Eisbärpapa ist gestorben
Thalkirchen - Man kann es wohl den Kreislauf des Lebens nennen, immerhin wurde im November vergangenen Jahres im Tierpark Hellabrunn gerade ein neuer Eisbär geboren – die kleine Quintana. Und nun ist eben deren Vater gestorben.
Allerdings kam der Tod von Eisbärmann Yoghi nicht nur überraschend, sondern auch verhältnismäßig früh: In Gefangenschaft erreichen die Tiere häufig ein Alter von Mitte bis Ende 30 – Yoghi war erst 17 Jahre alt.
Am Wochenende vor Ostern hatten Mitarbeiter laut Tierpark bei Yoghi eine stark blutende Wunde bemerkt. Der Bär wurde notfallopertiert, die Blutung gestoppt. Dabei stellten die Hellabrunner Tierärzte Blutwerte fest, die unter anderem auf eine schwere Nierenerkrankung hinwiesen.
Yoghi habe in den folgenden Tagen unter ständiger Betreuung und Intensivbehandlung durch das Tierpflege- und Tierärzte-Team gestanden. Bis Donnerstag sei sein Zustand stabil gewesen, am Donnerstagnachmittag habe sich sein Zustand aber innerhalb weniger Stunden rapide verschlechtert. Eine Notfallbehandlung verhinderte nicht, dass der Eisbär am frühen Abend des Gründonnerstags starb.
Die pathologische Untersuchung, die noch in der Nacht zu Freitag gemacht wurde, bestätigte den Verdacht auf Nierenversagen – die genaue Todesursache sei aber noch unklar. Bis weitere Untersuchungsergebnisse bekannt sind, könne es einige Wochen dauern.
Yoghi war dreifacher Vater
"Meine Kollegen und ich sind sehr traurig über Yoghis plötzlichen Tod", sagte Hellabrunns leitende Tierärztin Christine Gohl. Zoodirektor Rasem Baban ergänzte: "Yoghi war für uns ein besonderer Eisbärenmann. Er verstand sich hervorragend mit unserem Weibchen Giovanna." Die Beiden hatten drei gemeinsame Junge: Quintana, deren Geburt und Namensfindung für Aufsehen in München sorgten, und die Zwillinge Nela und Nobby, die 2013 geboren wurden und Anfang 2016 an Zoos in Emmen in den Niederlanden (Nela) und Doncaster in England (Nobby) abgegeben wurden.
Yoghi wurde am 29. November 1999 im italienischen Pistoia geboren und kam 2010 nach Hellabrunn – zeitgleich mit Giovanna, die wegen Umbauarbeiten der Polarwelt eine Weile im Berliner Zoo verbracht hatte und die erste Spielkameradin des Blitzlichtgewitter-Eisbären Knut war. Auch der starb überraschend und früh, mit nur fünf Jahren. Zu Giovannas Zustand äußerte sich der Tierpark nicht.
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