Einzug in GWG-Wohnungen? Vier Monate später!
35 Wohnungen der städtischen Gesellschaft GWG hätten jetzt fertig sein sollen. Doch wegen Problemen auf der Baustelle ist der Einzugstermin geplatzt.
SENDLING - Beim Umzug kann man so manche böse Überraschung erleben. Das haben nun auch einige Mieter erfahren, die zum Monatswechsel gerne in ein Haus der städtischen Wohnungsgesellschaft GWG eingezogen wären.
Eigentlich war für den Neubau in der Untersendlinger Fernpaßstraße als Einzugstermin der 1. November, also dieser Freitag, anvisiert. Doch der ist wegen Problemen auf der Baustelle jetzt geplatzt. Nun müssen sich die Bewerber für die 35 Wohnungen voraussichtlich vier Monate länger gedulden, bis 1. März.
Für einige von ihnen dürfte diese Nachricht ein Schock gewesen sein: Sie hatten – wohl aus Angst vor einer Doppelmiete – bereits ihre bisherigen Bleiben gekündigt. Was ist da schief gelaufen? Die AZ hat bei der GWG nachgefragt.
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Armin Hagen, Leiter der Abteilung Hausbewirtschaftung, sagt: „Der 1. November war ein Circa-Termin.“ Nur ein einziger Mietvertrag sei auf Drängen des Bewerbers bereits unterzeichnet gewesen. Alle anderen Interessenten hätten zwar gewusst, dass sie in der engeren Auswahl seien – ein Vertrag fehlte ihnen aber noch. „Sie hätten sich nicht auf das Datum verlassen dürfen,“ sagt Hagen.
Dennoch schienen sich einige der künftigen GWG-Mieter ihrer Sache so sicher zu sein, dass sie ihre alte Wohnung, für die üblicherweise eine dreimonatige Kündigungsfrist gilt, schon aufgegeben haben. In der ersten Septemberwoche, so heißt es bei der Wohnungsgesellschaft, seien sie dann informiert worden, dass aus dem geplanten Umzugsdatum zwei Monate später nichts wird.
Die GWG kümmert sich nun konkret bei sieben betroffenen Bewerbern darum, ihnen eine Ersatzwohnung zu verschaffen.
Auf dem privaten Wohnungsmarkt hätten sie sich wohl auch ohne Zeitdruck schwer getan: Die Wohnungen die in der Fernpaßstraße entstehen, sind günstige, geförderte Bleiben.
Hagen gesteht zu: „Das ist eine Katastrophe.“ Er sagt aber auch: „Die Erfahrung hat gelehrt, dass beim Bau regelmäßig was schiefgehen kann.“
In diesem Fall hätte sich bei einer Qualitätskontrolle gezeigt: Die Arbeiten zur Schalldämmung sind mit dem falschen Material ausgeführt worden. Der komplette Estrich muss wieder raus, damit die Baufirma an die Dämmschicht rankommt und den Schaden beheben kann. Allein bis dann der neue Estrich wieder trocken ist, dauert es 28 Tage.
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