Einfamilienhaus in Nymphenburg abgerissen: "Alles wird kaputt gemacht"

In Nymphenburg werden zwei alte Villen abgerissen - Anwohner sind verzweifelt.
Paul Nöllke |
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Wo ein kleines Haus mit Garten stand, arbeiten Bagger und Bauarbeiter. Was hier passiert, ärgert viele Anwohner im Viertel.
Wo ein kleines Haus mit Garten stand, arbeiten Bagger und Bauarbeiter. Was hier passiert, ärgert viele Anwohner im Viertel. © Daniel von Loeper

Nymphenburg - Ein kleines Haus mit Garten in einer ruhigen Seitenstraße in Nymphenburg: "Das wäre so schön für eine junge Familie, im Garten könnten Kinder spielen", sagt Margot Günther. 20 Jahre lang engagierte sie sich im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg. Das kleine Haus, von dem sie redet, ist heute nur noch Bauschutt.

Leerstand seit knapp 20 Jahren

"Wieso müssen wir in München immer alles kaputtmachen?", fragt Margot Günther. "Ich bin am Verzweifeln!" Die Häuser in der Frickastraße, einer Seitenstraße der Hirschgartenallee sind im Viertel schon lange Thema. Das Haus, das nun abgerissen wurde, stand schon lange leer, "sicher schon so 20 Jahre", meint Günther.

Das Haus vor dem Abriss.
Das Haus vor dem Abriss. © Google Street View

Ob nun weitere Gebäude abgerissen werden - und was dann anstelle der Einfamilienhäuser gebaut wird, wurde über die Jahre immer wieder im Bezirksausschuss (BA) leidenschaftlich diskutiert. Die große Sorge: dass hier ein großer Häuserriegel aus dem Boden gestampft wird.

Bauschutt zwischen Einfamilienhäusern.
Bauschutt zwischen Einfamilienhäusern. © Daniel von Loeper

Was stattdessen kommt, ist noch unklar

Der Plan, in der Frickastraße ein dreistöckiges Haus mit 42 Wohnungen zu errichten, wurde vor Jahren vom BA zurückgewiesen. Dieser wurde nun aber wohl angepasst. "Wir haben alles versucht, aber können den Bau nicht mehr verhindern", erklärt BA-Vorsitzende Anna Hanusch (Grüne).

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Was nun gebaut wird, weiß sie aber auch nicht. Günthers Traum, dass hier in ein kleines Haus eine Familie einzieht, hat sich mit dem Abriss aber wohl ganz erledigt.

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38 Kommentare
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  • Mourningdove am 24.06.2022 22:04 Uhr / Bewertung:

    Es gibt auch Fälle, daß man als private Familie plötzlich Erbe eines heruntergekommenen, jahrelang nicht gepflegten und stark renovierungsbedürftigen Hauses von der alten Tante/Oma wird (was man als Außenstehender oft nicht so beurteilen kann, man sieht vielleicht nur "schöne Villa mit altem Garten") und sich weder Renovierung noch Neubau und vor allem nicht die immense Erbschaftsteuer (oder die Geschwister auszahlen müssen ) leisten kann und so ein Haus verkaufen MUSS.
    Das kauft dann eine Gesellschaft oder ein findiger Geschäftsmann, und um wiederum seine Kosten (mit Gewinn) reinzubekommen, muß er das Maximale draus machen, also leider den Platz ausnützen und ein/mehrere Mehrparteienhaus/häuser auf das Grundstück stellen. So ist man als Erbe noch der Dumme, weil man nur Pflichten und Kosten hat, und einer, der es sich leisten kann, nützt das aus und macht es auch für die Nachbarn leider nicht besser durch den großen Neubau.. traurig

  • Bongo am 24.06.2022 09:19 Uhr / Bewertung:

    Es ist halt immer das Gleiche: Alle fordern, daß in München mehr Wohnungen gebaut werden, aber bitte woanders, nicht in meiner Nachbarschaft!

  • AllesBesser am 23.06.2022 22:11 Uhr / Bewertung:

    Mein Gott, wie dramatisch! Das Gleiche passiert doch überall in München. Ja, schön so ein Einfamilienhaus mit großem Garten. Aber München braucht nun mal Wohnraum. Stadtviertel haben sich schon IMMER verändert, das ist nur im Geiste der Menschen statisch und „schon immer“ irgendwie gewesen.
    Starke Einwanderung ist in München kein neues Phänomen. Man möge sich nur mal die Entwicklung von 1875 bis 1900 anschauen: Von ca. 200.00 auf 500.000 Einwohner in nur 25 Jahren! Die Leute werden sich damals bestimmt auch beschwert haben, früher wäre es besser gewesen.

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