Einfach ausgesetzt? Das Birmakatzen-Rätsel von Bogenhausen

Seit Anfang Juli tauchen in München immer wieder verwahrloste Stubentiger derselben Rasse auf - werden sie einfach ausgesetzt?
Emma Christ |
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Die Rassekatzen sind in einem schlechten Zustand.
Die Rassekatzen sind in einem schlechten Zustand. © BdK

Bogenhausen - Als ein Mitglied der Tierschutzorganisation "Bund der Katzenfreunde e.V." (BdK) am 8. Juli eine schwerverletzte Birmakatze in Bogenhausen findet, ahnt noch niemand, dass das der Beginn einer mysteriösen Rassekatzen-Schwemme ist. Denn bis heute sind allein im Münchner Nordosten 24 herrenlose Birmas aufgetaucht.

Nach dem ersten Fund versuchen die Tierschützer, auf die Rassekatze mithilfe von Aushängen aufmerksam zu machen - mit Erfolg. Seitdem gibt es zahlreiche Meldungen von weiteren Katzen derselben Rasse in München-Bogenhausen. Die Katzenfreunde haben inzwischen 16 Tiere eingefangen.

Diese Birma ist von Tierschützern aufgepäppelt worden.
Diese Birma ist von Tierschützern aufgepäppelt worden. © BdK

Ein weiteres füttern sie derzeit an. "Auffällig ist, dass die Tiere, die wir finden, allesamt abgemagert, dehydriert sind und Flöhe haben", sagt Daniela Heindle vom Bund der Katzenfreunde.

Illegaler Tiertransport als Ursache vermutet

Zwei der bei ihnen gemeldeten Birmas seien tot aufgefunden worden, drei weitere wurden von Anwohnern ins Tierheim gebracht.

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Beim Tierschutzverein München hat man das Rätsel um die verwahrlosten Rassekatzen ebenfalls mitbekommen. Mitarbeiter einer Firma hatten sich gemeldet, die zwei der Rassekatzen auf dem Betriebsgelände entdeckt hatten. Sie fingen sie ein und brachten sie ins Tierheim.

Auch diese Tiere, beide unkastrierte Kater, waren abgemagert. "Wir wissen leider nicht, woher die Katzen stammen und warum genau es so viele an der Zahl sind", sagt Lydia Schübel, Teamleitung vom Tierschutz.

Anfang August in Bogenhausen: Dem Bund der Katzenfreunde geht eine Birmakatze in die Foto-Falle.
Anfang August in Bogenhausen: Dem Bund der Katzenfreunde geht eine Birmakatze in die Foto-Falle. © BdK

"Ich vermute mal, es handelt sich dabei um einen illegalen Transport der Tiere nach Deutschland, die dann wegen polizeilicher Kontrolle oder Ähnlichem ausgesetzt wurden", sagt Daniela Heindle von den Katzenfreunden. Auch der schlechte Gesundheitszustand der Katzen sei bisher unerklärlich. Schübel vom Tierschutzverein sagt: "Wir vermuten, dass diese Tiere irgendwo gezüchtet werden, und sobald sie krank werden, werden sie einfach ausgesetzt."

Mitglieder des BdK  kümmern sich nun um die Katzen

Von nun an soll es den Tieren besser gehen. Die Mitglieder des BdK kümmern sich um sie. Die eingefangenen Streuner werden in Pflegestationen untergebracht und anschließend kastriert, gechippt und entwurmt an Interessierte vermittelt.


Wenn Sie verwahrloste oder abgemagerte Birmakatzen sehen, wenden Sie sich gerne an: info@bund-der-katzenfreunde.de

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1 Kommentar
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  • chgmuc am 28.08.2022 16:02 Uhr / Bewertung:

    Urlauszeit, dann werden die lästigen Anhängsel einfach entsorgt, kein Wunder dass die Welt ist wie sie ist bei dem fehlen an Empathie jeglicher Kreatur gegenüber!

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