Einbrecher im Luxusschlafzimmer: Opfer schaut live zu

München - Eine vollvernetzte Wohnung ist extrem praktisch. Da kommuniziert der Kühlschrank mit dem Supermarkt, kurz bevor die Butter aus ist. Die Kaffeemaschine zaubert einen Latte Macchiatto, bevor man den Fuß über die Schwelle setzt. Noch viel angenehmer ist es aber, wenn die Hightech-Spielereien helfen, Einbrecher zu fangen. So wie im Fall des Bogenhausener Modefotografen Dylan Don Dirka.
Als der 37-Jährige seine Wohnung am Mittwochmittag verließ, fiel ihm ein Mann auf, der sich verdächtig benahm. Er schien das Haus auszuspionieren, vermutete Dylan Don Dirka, Sohn des 2014 verstorbenen Münchner Filmproduzenten Karel Dirka.
Das mulmige Gefühl begleitete den Fotografen, der für internationale Modemagazine wie Vogue, Vanity Fair, GQ oder Variety gearbeitet hat. Weil er für einige Tage nicht verreisen musste, behielt er sein Smartphone im Auge und das aus gutem Grund. Die Wohnung des 37-Jährigen ist mit Livecameras ausgestattet. Mit Hilfe einer App übertragen sie Bilder automatisch aufs Handy, sobald sich in der Wohnung etwas bewegt. Selbst ein Blick ins Schlafzimmer ist so jederzeit möglich. Gegen 19.45 Uhr schlug das Handy des Münchners Alarm. Es zeigte zwei fremde Männer, die sich ungeniert in seinem Schlafzimmer umsahen. Selbst eingreifen konnte er nicht, dafür war der 37-Jährige viel zu weit weg. Aber die 110 konnte er wählen, den Notruf der Polizei.
Die Diebe ahnten nichts
Eine Streife der PI 22 rast zum Tatort in der Nähe der Montgelasstraße. Die Einbrecher, zwei 47 und 50 Jahre alte Männer aus dem ehemaligen Jugoslawien, ahnten nicht, dass sie entdeckt worden waren. Sie stöberten weiter in der Wohnung im ersten Stock herum. Bis plötzlich zwei Polizisten vor ihnen standen und sie an Ort und Stelle festnahmen.
Die beiden Einbrecher hatten in der Nähe des Hauses ihr Auto abgestellt, einen VW Golf. In dem fanden Polizisten eine Liste mit Adressen. Wohnungen, die die Einbrecher ebenfalls ausgespäht hatten und denen sie offenbar noch einen Besuch abstatten wollten.
Daraus wird nun nichts mehr. Die Einbrecher werden dem Haftrichter vorgeführt. Der dürfte Haftbefehl gegen sie erlassen, da sie in Deutschland keinen festen Wohnsitz haben, somit besteht Fluchtgefahr. Zudem ist der 50-Jährige bereits einschlägig wegen Einbruchs vorbestraft.
Der Fotograf und sein Hightech-Heim haben geholfen, zwei üble Burschen zu fassen.
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