Demo gegen Nazis: "Ein deutliches Zeichen"
Mehr als 700 Münchner waren bei der Demo gegen das "Braune Haus" in Obermenzing mit dabei. Der Protest.
Obermenzing - "Mehr als 700 MünchnerInnen waren heute mit uns bei der Demo gegen das Obermenzing Nazizentrum", schreibt die Ob-Kandidatin Sabine Nallinger von den Grünen nach der Demonstration vom Wochenende in Obermenzing auf Facebook. "Ein deutliches Zeichen, und das ist gut so!"
Die Veranstalter berichten von etwa 1000 Demonstranten.
Neonazi-Größen gehen im "Braunen Haus" in Obermenzing ein und aus: Michael Regener, verurteilt wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. André E., Angeklagter im NSU-Prozess. Martin Wiese, der ein Sprengstoffattentat auf das Jüdische Zentrum geplant hat.
Mieter des Einfamilienhaus sind drei Neonazis: Vanessa Becker kandidiert für den Stadtrat. Sie steht hinter Karl Richter auf Listenplatz 2 der Bürgerinitiative Ausländerstopp (BIA). Auch ein weiterer Mieter, Daniel Thönnessen, kandiert für die BIA. Die Partei zeigt offen, wessen Geistes Kind sie ist: Rassismus und Homophobie prägen ihre Wahlkampfplakate.
Ein breites Bündnis aus linken Initiativen und Stadtpolitikern wollte mit der Demo am Samstag zeigen, dass rechtes Gedankengut in Obermenzing und München unerwünscht sind. Um 13 Uhr hatten sich die Demonstranten am Pasinger Bahnhofsplatz getroffen. Dann ging's weiter nach Obermenzing.
Den Rechten wurde zwar der Mietvertrag gekündigt, doch die Vermieterin wagt nicht, rechtliche Schritte durchzusetzen. Aus Angst. Diese Angst schüren Neonazis bewusst bei ihren Gegnern: Am Donnerstag stand großflächig vor dem Bayerischen Flüchtlingsrat: „Wir sind immer noch da, Anti-Antifa“. Die Neonazi-Gegner wollten jetzt am Samstag auch da sein: Vor dem Braunen Haus bei der Kundgebung.
- Themen:
- Demonstrationen
- NSU-Prozess