DB-Mitarbeiter fanden Tatwaffe bereits am Montag

Bahnmitarbeiter haben die mutmaßliche Tatwaffe des Messerangriffs vor der Diskothek Neuraum gefunden. Die DB-Angestellten machten den brisanten Fund bereits am Montag, also einen Tag nach der Bluttat.
von  Annika Schall
Der Eingang zum Club - die Blutspuren sind noch deutlich zu erkennen.
Der Eingang zum Club - die Blutspuren sind noch deutlich zu erkennen. © job

Ludwigsvorstadt - Am Mittwoch noch suchte ein 27 Mann starker Trupp der Polizei im strömenden Regen nach dem Messer, mit dem ein 31-Jähriger am Wochenende vor der Diskothek Neuraum niedergestochen worden war (AZ berichtete). Denn die Tatwaffe war weder bei den drei Festgenommenen noch in der Nähe des Tatortes aufgetaucht.

Die Suche blieb zunächst ergebnislos. Doch dann die Überraschung: Am Donnerstag meldete sich eine Gruppe Bahnmitarbeiter bei der Polizei. Sie hatten schon am Montagmorgen ein Messer im Gleisbereich aufgelesen. Gefunden hatten sie die Waffe bei einem Routinekontrollgang, bei dem Weichen und Schienen überprüft werden. Zunächst dachten sich die Arbeiter nichts dabei. Erst als sie aus den Medien von der Suchaktion erfuhren, brachten sie ihr Fundstück mit dem Verbrechen am ZOB in Verbindung.

Polizei sucht nach DNA-Spuren

Die Polizei überprüft nun, ob es sich bei dem Messer wirklich um die Tatwaffe handelt. Unter anderem wird das Fundstück auf DNA-Spuren untersucht. Doch schon jetzt geben sich die Ermittler vorsichtig zuversichtlich. Das Messer sei "vermutlich die Tatwaffe", so Kriminalhauptkommissar Herbert Linder von der Mordkommission München am Donnerstag.

Bei der Waffe handelt es sich um einen derzeit bei Waffenhändlern beliebten Typus Messer, der mit einer Klingenlänge von knapp unter 8,5 Zentimeter gerade noch erlaubt sei, so Linder.

Bereits unmittelbar nach der Tat am Sonntagmorgen sperrte die Polizei die Stammstrecke, um nach der Waffe zu suchen. Warum das Messer dabei nicht entdeckt wurde, ist derzeit noch unklar. Neben den drei bereits festgenommenen Tatverdächtigen sucht die Polizei derweil immer noch nach einem 18-jährigen Schüler – auch er soll an dem Angriff auf den 31-Jährigen beteiligt gewesen sein.

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