Ausbau des Sechzgerstadions: Fußballfan Reiter
Man muss nicht lange nachdenken, womit sich ein OB Christian Ude über diese Feiertage beschäftigt hätte. Mit den großen, den wichtigen, den hochkulturellen Fragen dieser Stadt: den neuen Plänen zum Konzertsaal.
Und was macht Dieter Reiter? Setzt sich in ein zugiges Stadion und schaut Viertliga-Fußball. Nicht aus Vergnügen, der Mann ist schließlich Bayern-Fan. Nein, weil er erkannt hat, dass das Thema, wo die Löwen in Zukunft kicken, sehr viele Menschen in dieser Stadt umtreibt. Das hat durchaus Symbolkraft. Reiter weiß, dass es auch Giesinger Theken gibt – und nicht nur Eliten-Debatten.
Viele Löwen haben auf ein Signal gewartet, nachdem sich selbst härtere Fangruppen monatelang vorbildlichst verhielten, um die Stadt vom Grünwalder zu überzeugen. Umso peinlicher und unverständlicher, dass tausende Fans den hierfür wichtigsten Mann mit einem Pfeifkonzert und teils wüsten Beschimpfungen begrüßten.
Und umso größer von Reiter, dass er sich nicht beleidigt zeigte. Sogar von der Atmosphäre schwärmte. Für die Löwen kann das nur Gutes heißen. Nach den teils absurd hysterischen Sicherheitsdebatten vergangener Jahre sollten sie schätzen, einen OB zu haben, der Fußballfan ist.
Und der weiß, dass auch die Löwen zur Kultur der Stadt gehören.
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