Apassionata-Pleite: Bleibt München auf den Kosten sitzen?
Fröttmaning - Es geht um einen Haufen Geld, auch für die Stadt München. Denn nachdem die finanziell klamme Apassionata Park München GmbH das Aus für die Pferdeshows und den Freizeitpark Cavalluna in Fröttmaning verkündet hat, fragen sich nun viele: Wer zahlt jetzt eigentlich die Miete für das große Show-Areal an die Stadt München? Die Shows laufen bereits jetzt nicht mehr, der Cavalluna Park soll schon Ende September schließen.
Der Mietvertrag mit Apassionata für das städtische Grundstück nahe der Allianz Arena, auf dem der Betreiber nach eigenen Angaben rund 55 Millionen Euro in den Showpalast-Neubau plus Technik und Produktion gesteckt hat, war 2015 auf sieben Jahre abgeschlossen worden – mit Verlängerungsoption. Er läuft also noch mindestens drei Jahre. Und die monatlichen Miete ist mit geschätzten 30.000 Euro happig.
Apassionata-Pleite: Mietvertrag läuft noch drei Jahre
Im Kommunalreferat, das für städtische Vermietungen zuständig ist, ist noch unklar, wie es weiter gehen soll. "Für uns besteht das Vertragsverhältnis nach wie vor. Wir kennen den Vorgang bisher nur aus den Medien und mit uns als Vermieter hat noch niemand ein Gespräch gesucht", sagt Sprecherin Birgit Unterhuber auf AZ-Anfrage. "Wir müssen abwarten, bevor wir konkrete Maßnahmen diskutieren."
Der Geschäftsführer der Apassionata GmbH, Johannes Mock-O’Hara, war am Dienstag aus Berlin angereist, um die rund 150 Mitarbeiter über die betriebsbedingte Kündigung zu informieren. "Es hat Tränen gegeben", berichtet ein Mitarbeiter der AZ. "Viele Kollegen waren aufgelöst. Damit hatte keiner gerechnet."

Ist Handelskrieg Schuld am Apassionata-Aus?
Mock-O’Hara habe ihnen versichert, dass die Gehälter für August und September noch gezahlt würden. Doch was kommt danach? "Wie soll man in nur einem Monat einen vergleichbaren neuen Job finden?", fragt der Mitarbeiter. "Besonders schlimm ist es für die Väter, die eine ganze Familie ernähren müssen."
Johannes Mock-O’Hara hatte das Aus mit dem Handelskrieg zwischen den USA und China und mit der Situation in Hongkong begründet. All das mache es dem chinesischen Eigentümer "sehr schwer, unser Projekt in München derzeit in gleicher Weise zu unterstützen".
Einige Mitarbeiter vermuten allerdings, dass auch mehrere Fehlinvestitionen eine Rolle gespielt haben könnten.
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