Alte Straßenlampen in München müssen weichen: Polizisten sauer - Invasion der Knödelleuchten
München - Die schwarzen, schmiedeeisernen Laternen gehören zum Münchner Polizeipräsidium genauso wie der grüne Farbton der Fassade oder die schmale, hölzerne Eingangstür in der Augustinerstraße. Alles steht unter Denkmalschutz, dachten jedenfalls viele Polizisten. Ein Irrtum.
Elektriker schraubten in der vergangenen Woche die ersten fünf schmiedeeisernen Laternen von der Fassade. Angefangen haben sie vorne beim Jagd- und Fischereimuseum bis zum Klosterwirt. Die restlichen fünf Laternen sollen auch noch verschwinden. Sehr zum Verdruss vieler Mitarbeiter im Präsidium.
Ärger wegen der "hässlichen Knödel"
"Was soll denn der Blödsinn?", schimpft mancher hinter vorgehaltener Hand. "Die sind doch schöner als die hässlichen Knödel, die sie jetzt hinstellen."
Um die Masten für die neuen Lampen aufzustellen, rissen Handwerker einige der eben erst verlegten Bodenplatten wieder heraus, schlossen Stromkabel an und setzten die gleichen Glaskugellampen drauf, die bereits in der Fußgängerzone leuchten.
"2018 hat der Bauausschuss das Gesamtkonzept der Neugestaltung für den Bereich vom Frauenplatz südlich des Doms, die Augustinerstraße und die Löwengrube beschlossen", erklärt Dagmar Rümenapf, Sprecherin des Baureferats.
Darum haben Lampen das 70er-Jahre-Design
Das Konzept geht zurück auf den Entwurf von Professor Bernhard Winkler, dem Architekten und Vater der Fußgängerzone. Deshalb wurde das 70er-Jahre-Design gewählt wie bei den Lampen in der Neuhauser- und Kaufingerstraße.
Die alten Fassadenlaternen werden durchgecheckt, technisch überarbeitet und eingelagert, so das Baureferat. Ob und wo sie eine neue Verwendung finden, steht noch nicht fest. Sobald im unteren Teil der Augustinerstraße die Bodenplatten erneuert sind, werden auch dort die Knödellampen installiert.
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