9 Euro pro Quadratmeter: GWG München plant Billig-Wohnen

Schon beim Bau in der Hinterbärenbadstraße sparte die GWG München 300 Euro bei jedem neuen Quadratmeter ein. Die Wohnungen sollen im Schnitt nur 9 Euro pro Quadratmeter kalt kosten. 
von  AZ
Eine Multimedialeiste an der Wand - das soll der einzige Unterschied für die neuen Bewohner in Sendling sein.
Eine Multimedialeiste an der Wand - das soll der einzige Unterschied für die neuen Bewohner in Sendling sein. © Peter Kneffel/dpa, GWG

Sendling - Bezahlbarer Wohnraum ist in München zur echten Rarität geworden. Die Durchschnittsmiete in der Landeshauptstadt ist aktuell auf 15,50 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Bei diesem Preiswahnsinn klingt dieses Angebot schon fast unmoralisch: 9 Euro Kaltmiete soll der Quadratmeter durchschnittlich in den neuen Wohnungen in Sendling kosten.

80 Wohnungen in der Hinterbärenbadstraße mit ein bis vier Zimmern wurden zu diesen Konditionen fertiggestellt. Die Wohnungen sind nach dem München Modell gefördert - doch die günstige Kaltmiete ist auch dank der besonderen Bauweise möglich, wie eine Sprecherin der GWG am Donnerstag betonte.

Enorme Einsparungen beim Bau

Für das sogenannte "Minimalprojekt" seien alle technischen und strukturellen Baustandards in Frage gestellt worden. Untersuchungen und aufwendige Planungskonzepte gingen dem Bau voraus. Aber der Aufwand hat sich gelohnt: Rund 300 Euro pro Quadratmeter wurden laut GWG so beim Bau der überwiegend familiengerechten und barriefreien Wohnungen eingespart.

Die elektronischen Installationen befinden sich in den Wohnungen beispielsweise nicht in der Wand. Eine offene Multimedialeiste davor sichert die Elektro- und Medienversorgung. Für die zukünftigen Mieter ist das der einzige Unterschied zu einer konventionell gebauten Wohnung, wie die GWG betont - die Maßnahmen sollen im Komfort nicht zurückstehen.

Weniger Stellplätze

Das Parken schlägt als zweite Sparmaßnahme zu Buche. Die Stellplätze wurden bei den Häuserblocks stark reduziert. CarSharing-Angebote sowie U-Bahn- und Bushaltestellen in unmittelbarer Nähe sollen aber ein Wohnen ohne Auto ermöglichen.

Alle Wohnungen sind bereits vermietet. Zuständig für die Vergabe war das Amt für Wohnen und Migration. Am Donnerstag lud die GWG die zukünftigen Mieter zu einem Fest anlässlich der Fertigstellung ein. Demnächst ziehen die rund zweihundert neuen Bewohner ein.

Lesen Sie auch: Ein Jahr nach dem Amoklauf: Wir, die Menschen vom OEZ

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.