800 Flüchtlinge ziehen auf das Osram-Gelände

Auf dem alten Osram-Gelände kommen 800 Flüchtlinge in früheren Großraumbüros unter - an den Plänen für die Wohnbebauung ändert das nichts.
von  az
Sozialrefentin Brigitte Meier (SPD) erklärt die Pläne.
Sozialrefentin Brigitte Meier (SPD) erklärt die Pläne. © ho

Untergiesing/Harlaching - Unaufgeregt war die Stimmung in der Sporthalle an der Säbener Straße, als die Stadt den Anwohnern die Pläne für die Unterbringung von rund 800 Flüchtlingen auf dem alten Osram-Gelände präsentierte.

Zwei ehemalige Bürogebäude werden ab Anfang November zu Unterkünften für Flüchtlinge umgebaut. Unterkommen sollen hier Asylbewerber, die bereits registriert sind und auf die Entscheidung ihres Antrags warten.

In den Großraumbüros werden dazu Trennwände aufgestellt, 1,60 Meter hoch, die Familien und Alleinstehenden dort wenigstens ein bisschen Privatsphäre bieten sollen. Nicht perfekt, aber immer noch besser, als eine Unterbringung in Turnhallen, befand Sozialreferentin Brigitte Meier (SPD). Doch sie zeigte sich zuversichtlich, dass das Zusammenleben in der neuen Unterkunft gut funktionieren werde: „Das Problem der Enge haben wir hier nicht.“

Bei den Anwohnern warfen die Pläne der Landeshauptstadt viele Fragen auf: Kann man das Gelände besichtigen? Wird die Salierstraße abgesperrt? Wohin mit Kleiderspenden? Aber auch: Wird es einen Zaun um die Unterkunft geben?

Die Stadt kennt diese Fragen mittlerweile. „Wir haben viel mehr Routine mit solchen Informationsabenden als noch vor einem Jahr“, sagte Brigitte Meier nach der Veranstaltung. Und mit dieser Routine beantworteten die Sozialreferentin, der BA-Vorsitzende Clemens Baumgärtner (CSU) und Polizeihauptkommissar Joachim Pohl dann auch jede Frage.

Ja, einen Zaun werde es geben, nicht aber um die Unterkunft abzuriegeln, sondern zum Schutz kleiner Kinder, die sonst womöglich auf den Mittleren Ring laufen könnten. Zur Betreuung der Bewohner werden Sozialarbeiter eingestellt und außerdem „Pförtner mit Sonderaufgaben“, die rund um die Uhr ansprechbar sein sollen.

Ob die Salierstraße gesperrt wird, steht dagegen noch nicht endgültig fest.

Spätestens Mitte 2018 werden die letzten Flüchtlinge wieder aus der Unterkunft ausziehen, dann soll auf dem Osram-Gelände mit dem Wohnungsbau begonnen werden – ganz wie geplant.

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