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500 Spuren ins Nichts: Mord in Neuhausen vor einem Jahr weiter ungeklärt

Vor einem Jahr ist ein Mann tot in seiner Wohnung gefunden worden. Weil noch immer unklar ist, wer den 49-Jährigen umgebracht hat, startet die Polizei einen erneuten Zeugenaufruf. Wer kann Hinweise geben?
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Die Leonrodstraße 31. Im dritten Stock lag die Leiche des 49-Jährigen. (Archivbild)
Die Leonrodstraße 31. Im dritten Stock lag die Leiche des 49-Jährigen. (Archivbild) © mag

Neuhausen - Anfang November 2021 ist ein damals 49-Jähriger tot in seiner Wohnung gefunden worden. Auch ein Jahr später sind die Todesumstände ungeklärt, weshalb die Polizei erneut nach möglichen Zeugen sucht. 

Leonrodstraße: Opfer durch massive Gewalteinwirkung gestorben

Das war passiert: Am 5. November des vergangenen Jahres wurde Kristian Kramberger (✝49) getötet in seinem Apartment in der Leonrodstraße 31 aufgefunden. Laut Polizei war eine massive äußere Gewalteinwirkung todesursächlich. Die "EG Kristian" des Kommissariats 11 für Tötungsdelikte übernahm die Ermittlungen. 

Nach bisherigen Erkenntnissen wollte das Opfer eine große Feier anlässlich seines 50. Geburtstags am 12. November veranstalten und lud dazu auch Gäste aus seiner kroatischen Heimat ein. Weil sie ihren Vater nicht mehr erreichte, machte sich die Tochter Sorgen. Sie informierte am 5. November die Polizei, die die Wohnung öffnen ließ. Kristian Kramberger lag tot am Boden. Überall war Blut. Die Obduktion ergab, dass ein Verbrechen vorlag. Der 49-Jährige war durch "Gewalt gegen den Oberkörper" ums Leben gekommen, vermutlich erstochen.

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Polizei: Opfer soll mit verschreibungspflichtigen Medikamenten gedealt haben

Die Mordkommission nahm die Ermittlungen auf. Inzwischen wissen die Fahnder, dass Kristian Kramberger ein Doppelleben geführt hat. Offiziell war er arbeitslos gemeldet, tatsächlich verdiente er seinen Lebensunterhalt mit illegalen Geschäften. Er handelte, wie die Polizei am Freitag mitteilte, mit „versc"reibungspflichtigen Medikamenten", offenbar Schmerzmittel und Ähnliches.

Polizeisprecher Benjamin Castro Tellez: "Die Ermittlungen ergaben, dass sich der 49-Jährige vor seinem Tod regelmäßig in eher einkommensschwachen Gesellschaftsschichten aufgehalten hat." Diese Personen besuchten den 49-Jährigen auch in seiner Wohnung, was die vielen unterschiedlichen DNS- und Fingerspuren erklärt, die am Tatort von der Spurensicherung gefunden wurden.

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Fahnder mit über 1.000 Personen in Kontakt

Auffallend an der Ein-Zimmer-Wohnung war, dass sie geradezu penibel aufgeräumt war und offenbar auch keine Wertsachen gestohlen wurden. "Nach den vorgefundenen Situationsspuren sowie dem kriminalistischen Spurenbild hatte die Tathandlung bereits mehrere Tage zuvor stattgefunden", so die Mordkommission.

Freunde und Angehörige von Kristian Kramberger wurden befragt. "Die Fahnder nahmen Kontakt zu über 1.000 Personen auf", sagt Polizeisprecher Castro Tellez. Zudem wurden mehr als 500 Spuren ausgewertet, keine brachte die Ermittlungen entscheidend weiter.

Zum letzten Mal wurde Kristian Kramberger am Mittwoch, 20. Oktober 2021, lebend gesehen. An diesem Tag fand auch das Champions-League-Gruppenspiel (in Lissabon) zwischen Benfica Lissabon und dem FC Bayern München (0:4 Endstand) statt.

Wer hat Kristian Kramberger getötet?

Bis heute ist unklar, wer den 49-Jährigen getötet hat, daher bittet die Münchner Mordkommission erneut ausdrücklich um auch scheinbar unbedeutende Hinweise, die mit dem Tötungsdelikt in Verbindung stehen könnten. Im Bereich der Wohnung des Verstorbenen hat die Polizei daher erneut Fahndungsplakate mit einem Zeugenaufruf angebracht. Das Bayerische LKA hat eine Belohnung in Höhe von bis zu 10.000 Euro ausgelobt. 

Kristian Kramberger wurde vor rund einem Jahr tot in seiner Wohnung aufgefunden. Wer hat ihn umgebracht?
Kristian Kramberger wurde vor rund einem Jahr tot in seiner Wohnung aufgefunden. Wer hat ihn umgebracht? © Polizei München

Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum insbesondere im Bereich der Leonrodstraße, Landshuter Allee und Albrechtstraße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Wer kann Angaben zur Tat, dem Täter oder dem erwarteten Besuch des Opfers machen? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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