230 Wohnungen: Riems zweiter Ortskern wächst

Am U-Bahnhof Messestadt West werden 230 Wohnungen gebaut. Die Grünen fordern Verkehrsberuhigung.
Gabriele Mühlthaler |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
14  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Blick auf das Einkaufszentrum Riem Arcaden und den Willy-Brand Platz. (Archivbild)
Blick auf das Einkaufszentrum Riem Arcaden und den Willy-Brand Platz. (Archivbild) © imago images/Lackovic

Riem - Der Willy-Brandt-Platz mit den Riem Arcaden ist schon seit Jahren pulsierendes Zentrum der Messestadt West. Im Osten hingegen lag ebenso lange eine riesige Kiesfläche neben dem U-Bahnhof-Aufgang brach. Diese wird nun Quartiersplatz.

Forderung: "Weniger dichte Bebauung, keine Sozialwohnungen mehr"

Schon im November 2014 hatten die Bürger in einem Workshop dargelegt, was sie sich im Riemer Osten wünschen: einen Discounter, kleine Läden und vor allem keine Sozialwohnungen mehr.

Denn: 2013 hatte das Sozialreferat im Bereich "Familie" hohen Handlungsbedarf gesehen. Der Anteil der Belegrechtswohnungen in der Messestadt lag damals 684 Prozent über dem städtischen Schnitt. Vor allem besser Betuchte forderten: "Weniger dichte Bebauung, keine Sozialwohnungen mehr!"

"München Modell" und Pilotprojekt "Konzeptioneller Mietwohnungsbau"

2015 beschloss der Stadtrat auf Teilen des 2,8 Hektar-Areals genossenschaftlichen Wohnungsbau und ein Wettbewerbsverfahren.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Nun baut die städtische Wohnbaugesellschaft Gewofag direkt am U-Bahn-Aufgang Messestadt Ost mehr als 230 Wohnungen im "München Modell" und im Pilotprojekt "Konzeptioneller Mietwohnungsbau (KMB)" - für den keine Einkommensgrenzen gelten. Ins Erdgeschoss ziehen unter anderem eine Stadtteilbibliothek, ein Jugendcafé und ein Bildungslokal.

Herbert Danner vermisst "menschlichen Maßstab"

Vieles ist inzwischen fertig, der Lebensmittelmarkt in Betrieb. Die Grünen im Truderinger Bezirksausschuss (BA) machen sich nun Sorgen wegen der massiven Bebauung, die dem BA jedoch seit langem bekannt ist. Fraktionssprecher Herbert Danner fürchtet, der "menschliche Maßstab", den die Papierpläne "erfüllen", komme in der Umsetzung nicht zum Tragen.

Zwingend für die Grünen ist, dass die Michael-Ende-Straße vorrangig Radfahrern und Fußgängern zur Verfügung stehe. Anlieger-Autoverkehr soll nur geduldet werden. Falls die Straße baulich abgetrennt würde, verliere der Elisabeth-Castonier-Platz enorm an Qualität.

Zudem haben die Grünen Bedenken wegen des geplanten Campanile am südlichen Ende des Platzes. Besprochen werden soll das alles nun bei einem Ortstermin mit der Verwaltung.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
14 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • sircharles am 17.01.2021 15:08 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht sollte man einfach Mal von diesem Schuhkartonbauprinzip ablassen
    und Häuser wieder so bauen, dass man gerne drin wohnt.
    Weiß der Geier, wer diesen Baustil verbrochen hat!

  • Witwe Bolte am 13.01.2021 20:03 Uhr / Bewertung:

    Mein absoluter Wunschtraum vom Wohnen: Messestadt Riem in Käfighaltung, direkt über dem Jugendcafe. Gibts was Schöneres?

  • Hanswurst am 15.01.2021 21:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Sie haben Recht, schlimme Gegend, an jeder Ecke ein Kindergarten, kein oberirdischen Parkplätze, Riesenbaustelle für eine neue Schule, wer will da schon wohnen. Ein hässlicher Park mit Rodelhügel, ein Badesee mit klarem Wasser. Das geht gar nicht. Da lob ich mir mein pulsierendes Schwabing...

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.