21-jährige Münchnerin verletzt: Grabscherei am Hauptbahnhof endet blutig
Ludwigsvorstadt - Was am Sonntagmorgen geschehen ist, ist wohl das blutige Ende einer durchzechten Nacht. Als kurz vor acht Uhr eine 25-jährige Münchnerin und ihr Begleiter, ein 24-jähriger Esslinger, am Hauptbahnhof an der Arnulfstraße "chillen", wie sie später aussagen, nähert sich ein betrunkener Rosenheimer von hinten.
Mit abgebrochener Flasche: Betrunkener Grabscher greift Opfer an
Der 21-jährige Krankenpfleger wählte nun eine sehr fragwürdige – und auch strafbare – Annäherungsmethode bei der schönen Münchnerin. Er grapschte. Ganz gezielt griff er an die Pobacken der 25-Jährigen. Die Frau erschrak, drehte sich wütend um – und schon begann eine heftige Rauferei zwischen dem Esslinger Begleiter und dem Krankenpfleger.
Der betrunkene Grapscher hatte einen Schirm dabei. Damit versuchte er mehrmals, den Esslinger zu schlagen. Erfolglos gab er das auf, nahm aber nun zu eine leere Bierflasche in die Hand. Wie in einem schlechten Western griff er den Hals der Flasche, schlug den Flaschenboden am Geländer ab und haute damit wild in Richtung des Kontrahenten.
Wieder verfehlte er ihn mehrmals, machte aber immer weiter. Am Ende traf er die Frau, die er zuvor begrapschte, am Arm. Er fügte ihr damit eine schlimme Schnittverletzung zu. Die Münchnerin schrie und blutete stark. Der besoffene Krankenpfleger hatte ausgerechnet eine Arterie der 25-Jährigen am linken Handgelenk getroffen.
Rosenheimer Krankenpfleger flieht – Polizei nimmt Tatverdächtigen fest
Mit dem Schreck, aus Versehen die Frau schwer verletzt zu haben, rannte der Rosenheimer Krankenpfleger davon. Unbeteiligte hatten schon längst den Notruf gewählt. Die Polizei rückte an, auch der Krankenwagen. Die Frau wurde erstversorgt, der Krankenpfleger wenige Minuten später gefasst. Lebensgefahr bestand nicht.
Der Rosenheimer willigte ein, den Atemalkoholtest durchzuführen. Das Ergebnis: 1,0 Promille. Die Polizei ordnete eine Blutentnahme an, um den genauen Alkoholwert herauszufinden. Der Rosenheimer wurde vorübergehend festgenommen und befindet sich weiter in Gewahrsam.
Der Krankenpfleger ist polizeibekannt, wegen Bedrohung und Beleidigung. Körperverletzung, sexueller Übergriff – das könnte teuer werden: Den Mann erwarten mehrere Anzeigen. Eine Zeugenbefragung belastet den Rosenheimer ebenfalls. Sie ergab, dass er kurz zuvor eine weitere Frau begrapscht hatte und einfach weiterging, um die 25-Jährige anzugreifen.
Immerhin: Die verletzte Münchnerin konnte nach einer klinischen Notbehandlung heimgehen.
Zeugenaufruf: Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich der Arnulfstraße und Hauptbahnhof (Ludwigsvorstadt) Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten? Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, insbesondere die Geschädigte, die von dem 21-Jährigen vorher auch unsittlich berührt wurde, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 24, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.